Grundlagen des Tourismus inkl. Kennzahlen
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Grundlagen des Tourismus inkl. Kennzahlen

22.12.2014 | Wolfgang Ahrens Hotelier.de

Der Tourismus verändert sich wie die Gesellschaft in einem immer währenden, interaktiven Prozess und hier zwischen Reisenden, Reiseveranstaltern, Reisevermittlern und den Dienstleistungsunternehmen wie Hotels, Bus, Bahn und Airlines sowie den Verbänden und Lieferanten der Branche. Die Reisebranche bietet mit diesen Wertschöpfungen die Grundlagen des Tourismus. Mit allen Kennzahlen

Berlin und das Brandenburger Tor: Destinationsmanagement mit 1000 Möglichkeiten; Bildquelle Sascha Brenning Hotelier.de
Berlin und das Brandenburger Tor: Destinationsmanagement mit 1000 Möglichkeiten; Bildquelle Sascha Brenning Hotelier.de

Tourismus Kennzahlen: Die Grundlagen bilden 3,0 Millionen Beschäftigte

Weltweit ist der Tourismus der größte Arbeitgeber geworden. In Deutschland werden die Arbeitnehmer gemäß dem statistischen Bundessamt wie folgt definiert: Beschäftigte sind tätige Inhaberinnen und Inhaber, unbezahlt mithelfende Familienangehörige sowie sämtliche Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer. Dazu gehören auch vorübergehend Abwesende (zum Beispiel Kranke, Urlauber) und Teilzeitbeschäftigte (ohne Umrechnung auf Vollzeitbeschäftigte). In Deutschland arbeiteten im Jahr 2012 ca. 3,0 Millionen Beschäftigte in der Tourismusindustrie, Tendenz weiter steigend.

Deutschland verfügt im internationalen Vergleich über eine ausgezeichnete Wettbewerbsfähigkeit für den Reise- und Tourismussektor. Das World Economic Forum Genf setzte Deutschland mehrmals im „Travel & Tourism Competetiveness Index (TTCI)” knapp hinter den Nachbarn Schweiz und Österreich auf den dritten Platz.

Da der Tourismus komplex volkswirtschaftlich vernetzt ist, kommt auch der Tourismuspolitik hierzulande eine große Rolle zu.

Grundlagen des Tourismus beim Hotelmanagement

Hotellerie und Gastronomie in der Wertschöpfungskette des Tourismus-  ein Drittel des Gesamtumsatzes macht das Gastgewerbe

Die Hotellerie ist eine sehr dynamische  Branche. Seit Anfang er 1990er Jahre, praktisch nach dem Zusammenfall des Warschauer Paktes und des sogenannten 'Eisernen Vorhanges', ist der Wettbewerb und damit das Hotelmanagement von großen  Prozessen der Veränderung betroffen. Die Hotellerie ist eine international verwebte Branche, die sich immer wieder neu definieren muss, auch weil gesellschaftliche Prozesse immer schneller ablaufen und die Technik mit immer neuen Herausforderungen aufwartet.

Der Hotelmarkt ist neben der Gastronomie einer der großen Pfeiler der monetären Wertschöpfung des Tourismus. 34.986 Hotels, davon 21.325 Hotels/Hotels garnis, konnten im Jahr 2012 ca. 21 Milliarden € Umsatz verbuchen (Quelle DEHOGA). Gemäß der Umsatzsteuerstatistik von 2011 (veröffentlicht April 2013) gab es unter den insgesamt 227.175 gastgewerblichen Betrieben insgesamt 46.604 Beherbergungsbetriebe (die Zahl differiert zur obigen Zahl, da hier auch Pensionen etc. eingerechnet sind), 168.470 Betriebe des Gaststättengewerbes und 12.101 Caterer. Das Gaststättengewerbe erwirtschaftete dabei 2011 ca. 37,5 Mrd. Euro Umsatz. (Quelle Restaurants in Deutschland).

Aktuelle Zahlen werden jahresaktuell im Bericht 'Hotelmarkt Deutschland' und 'Kennzahlen der Gastronomie' dargestellt.

Man kann also sagen, dass die Hotellerie und Gastronomie in Deutschland ca. 60,0 Milliarden € generiert. Gemäß dem Deutschen Reiseverband wurden 2012 im Tourismus 214 Milliarden Umsatz insgesamt gemacht. Der Tourismus macht in Deutschland ca. 9,5 % des Bruttoinlandsproduktes aus, der bei 2.400 Milliarden € liegt.

Die Restrukturierungen der Hotelmärkte findet wegen der oben genannten Prozesse viel öfter, aber auch nachhaltiger statt. Auch in Deutschland verdrängen die Ketten die Inhaber  geführten Hotels, wobei kooperative Zusammenschlüsse von Hotels die beste Organisationsstruktur bieten, um mit dem Management dieser Unternehmen und weniger dem hotelleristischen Handwerk das Geld zu verdienen. Trotzdem liegt Deutschland immer noch weltweit mit über 50% inhabergeführten Hotels an der Spitze, was den Anteil der Privathotels am Gesamtmarkt betrifft.

Grundlagen des Verkehrs im Tourismus

Verkehrsdienstleistungen sind ein wichtiger Bestandteil der touristischen Leistungen und verzeichnen kontinuierlich wachsende Markt- und Beförderungszahlen. Unternehmen wie die Lufthansa, der Frankfurter Flughafen oder die Deutsche Bahn gehören zu den größten Unternehmen und damit auch Arbeitgebern in Deutschland und leisten einen unverzichtbaren Beitrag für den Industriestandort Deutschland.

Im Jahr 2012 landeten und starteten ca. 200 Millionen Passagiere auf deutschen Flughäfen. 118 Millionen machten europaweite Flüge, 47 Passagiere Millionen flogen innerdeutsch, 36 Millionen interkontinental (Quelle DRV).

Grundlagen des Tourismus durch die Aspekte des Luft-, Schiffs-, Bahn- und Straßenverkehr

Die fünf größten Flughäfen in Deutschland 2012 und das Passagieraufkommen

  • Frankfurt am Main     ca. 57 Millionen
  • München                    ca. 38 Millionen
  • Berlin                         ca. 25 Millionen
  • Düsseldorf                 ca. 21 Millionen
  • Hamburg                    ca. 14 Millionen

Kreuzfahrten Statistik

In den Monaten von Dezember 2013 bis November 2013  haben die Deutschen gemäß der GfK mehr als 2,2 Milliarden Euro für Kreuzfahrten ausgegeben. Die über Reisebüros erzielten Kreuzfahrtumsätze sind damit so hoch wie nie zuvor. Sie übertreffen den Vorjahreszeitraum um 12,5 Prozent und damit auch das Umsatzniveau der Kreuzfahrten vor den durch die Havarie des Schiffs Costa Concordia verursachten Einbrüchen. Damit entwickelt sich Deutschland neben Großbritannien zum wichtigsten Markt für die Kreuzfahrtenbranche. Gemäß dem Deutschen Reiseverband wurden 2012 insgesamt 2,6 Milliarden Euro (2,4 Milliarden in 2011) über die Kreuzfahrten mit erstmals mehr als 2 Millionen Kreuzfahrt Urlauber geschöpft.

Grundlagen des Reisevermittler- und Reiseveranstalter-Managements

Die fünf größten Reiseveranstalter nach Marktanteil sind alle Jahre wieder 

Mehr dazu lesen Sie im Eintrag Reiseveranstalter und Reisevermittler.

Für viele Deutsche war das Reisebüro Ort der Reisebuchung. Laut Verbrauchs- und Medienanalyse buchten hier 17,5 Millionen der in Deutschland lebenden im Jahr 2012 ihren Urlaub, 14,4 Millionen organisieren ihre Reise selbst und etwa 6,3 Millionen nahmen ihre Buchung über das Internet vor. Reiseveranstalter und Reisevermittler arbeiten mit verschiedenen Geschäftsmodellen und es gibt auch 'Zwitter' in der Branche wie Expedia.

Reisebüros in Deutschland 2011 - 2012     

Zahlenquelle Deutscher Reiseverband
  • Klassische Reisebüros        2697         2635
  • Business Travel                        791           777
  • Touristische Reisebüros       6752        6574
  • Summe Reisebüros             10240       9986

Definitionen der Reisebüros

Klassisches Reisebüro = Reisebüro mit mindestens einer Veranstalter- und einer Verkehrsträgerlizenz
Business Travel  =  Firmenreisedienst
Touristische Reisebüros  =   Reisebüro mit mindestens zwei Veranstalter und zwei Verkehrsträgerlizenzen

Die Reisebüros haben 2012 insgesamt einen Umsatz von 22,5 Milliarden Euro (2011: 21,8 Milliarden Euro) gemacht, wobei ca. ein Drittel des Umsatzes vom Business Travel geliefert wird.     

Grundlagen des Destinationsmanagements

Das Management touristischer Destinationen stellt eine Verknüpfung von Tourismus, Wirtschaft und Gesellschaft dar. Die Destinationen, also die touristischen Zielgebiete, sind dabei die Quellmärkte der touristischer Wertschöpfung.

Durch die veränderten Rahmenbedingungen des gestiegenen Wettbewerbes, die schon im Teil um die Branche der Hotellerie beschrieben wurden, wird immer wieder die Frage angestoßen, wie speziell traditionelle Destinationen den neuen Anforderungen gerecht werden können.

Zahlreiche Veröffentlichungen beschäftigen sich mit dem Konzept des modernen Destinationsmanagements. Dabei geht es um das Grundverständnis für das Produkt des Reisezieles. Dabei stellt sich heraus, dass Nachhaltigkeit nur mit dem Verständnis des jeweiligen touristischen Raumes entwickelt werden kann. Hier sind die Lösungsansätze zu suchen, die nur das Management der Tourismusorganisationen und Destinationen erarbeiten kann. Nur so kann langfristige Nachfrage nach Destinationen geschaffen werden. Touristische Entwicklung steht dabei immer im Kontext mit dem geografischen Raum, die nur erfolgreich wird, wenn sie von einem guten Wettbewerbsparameter getragen wird.

Leistungen der Deutschen Eisenbahnen

300 Unternehmen im Eisenbahnverkehr beförderten 2012 ca. 2,6 Milliarden Passagiere (2011 2,6 Milliarden Passagiere). Dabei wurden 88 Milliarden Kilometer in 2012 und wurden 84 Milliarden Reisekilometer in 2011 geleistet.

Verwandte Begriffe im Lexikon

Kennzahlen Hotellerie und Tourismus als Grundlagen des Tourismus

Tags: Kennzahlen des Tourismus

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