DEHOGA Sky Bundesliga Kooperation wird fortgesetzt
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DEHOGA Sky Kooperation wird fortgesetzt - Kommentar von Hotelier.de

25.09.2014 | Sascha Brenning - Hotelier.de

Der Deutsche Hotel- und Gaststättenverband verlängert die Kooperation mit Bezahlsender Sky, um Sportsbars und Kneipen für Ihre Bundesliga-Übertragungen einen kleinen Rabatt zu ermöglichen. Warum hat der Verband die Partnerschaft nicht beendet und nicht ähnlich Krach geschlagen, wie beim Dauerthema ‚Mehrwertsteuer-Senkung für die Gastronomie'?

Eine andere Lösung: Mal wieder Oberliga-Fußball live gucken... / Foto © Sascha Brenning - Hotelier.de
Eine andere Lösung: Mal wieder Oberliga-Fußball live gucken... / Foto © Sascha Brenning - Hotelier.de

In Deutschlands Kneipen- und Sportsbarlandschaft hat sich seit ca. 15 Jahren eine richtige Kultur entwickelt: Die des gemeinsamen Bundesliga-Fußballguckens (im Volksmund auch 'Public Viewing' genannt), um zusammen mit anderen Menschen seinem Lieblingsverein beim Bierchen die Daumen zu drücken.

Dieses Rudelgucken ist schwer in Gefahr: In Buxtehude, Sitz von Hotelier.de, gibt es nur noch eine Sportsbar, die die Bundesliga zeigt. Alle anderen ca. acht Kneipen haben aufgrund der 2. massiven Preiserhöhung innerhalb kürzester Zeit Ihr Abo gekündigt. In München sind die Kündigungen der Sky-Verträge laut 'Aboalarm' um bis zu 400 % gestiegen, aus dem gesamten Bundesgebiet hört und liest man ähnliches, siehe im Ruhrgebiet oder in Berlin.

Eine Studie von Aboalarm unter 1.000 Fußballfans hat ergeben, dass 75 Prozent der Befragten ihre Fußballstammkneipe an Spieltagen nicht mehr aufsuchen werden, wenn diese keine Bundesliga oder Champions League mehr überträgt. Die damit verbundenen Einbußen kann sich jeder ausmalen.

Tipp:

Und da fragt man sich doch, wieso der DEHOGA sein sonst so lautstarkes Veto nicht einlegt? Keine großangelegte Kampagne wie bei der Mehrwertsteuer-Senkung für die Gastronomie auf 7 %, die nicht nur aufgrund der politischen Konstellationen sowieso keine Chance hat.

Hier hätte der DEHOGA wie bei anderen, sinnigen Protestaktionen wie z. B. Beispiel der Bettensteuer direkt mehr unternehmen können gegen die Willkür eines Bezahlsenders, der sich schlicht und weg mit den Zahlungen an die Bundesliga übernommen hat und der deshalb jetzt verzweifelt versucht, das Privatgeschäft anzukurbeln.

Stattdessen gibt man klein bei und kündigt nicht die Kooperation mit Sky, sondern verweist auf Rabatte, die man ausgehandelt hat. Was interessiert einen Wirt aber ein DEHOGA-Rabatt von ca. 275,00 - 800,00 Euro im Jahr (je nach Betriebsgröße, Lage, etc.), wenn die 2. saftige Erhöhung innerhalb eines Jahres diesen Rabatt teils erheblich übersteigt (ebenfalls je nach Betriebsgröße, Lage, etc.)?

Fazit: Der deutsche Hotel- und Gaststättenverband hat es verpasst, den Gastronomen bei einem für Sie teils Existenz vernichtenden Kampf wirklich zu unterstützen und verhindert so nicht das weitere Kneipensterben. Sky Deutschland vergleicht den deutschen Pay-TV-Markt irrtümlicherweise mit England, Spanien oder Italien und zerstört nebenbei aufgrund der nicht refinanzierbaren Bundesliga-Zahlungen eine langjährige Kultur des gemeinsamen Fußballguckens, weil jetzt der Privatkunde in die finanzielle Bresche springen soll…

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