Liebe Leser, Sie müssen sich nicht die Augen reiben und es ist auch nicht der 1. April. Unser Bundesminister für Wirtschaft und Energie hat nun eine ganz besondere Idee
Seit Tagen sickert durch, das der ‚Lockdown-Light' nicht die gewünschten Erfolge bringt. Der saarländische Ministerpräsident Tobias Hans spricht von einer möglichen Verlängerung der Corona Restriktionen bis zum nächsten Frühjahr, andere peilen Ostern an. Morgen am Montag, den 16.11.2020 sollen die Corona-Regeln wohl möglich noch einmal verschärft werden, maximal 5 Personen (oder nur 2?) sollen es noch sein, die sich noch gemeinsam treffen dürfen.
Corona-App ein Flop
Leider ist auch die Corona-App ein Flop - man spricht von ca. 20 Millionen Usern, wirklich genutzt wird sie nur von einem Bruchteil. Wozu auch? Wer mit einer infizierten Person in Berührung kommt, erfährt nicht, wo das war. Andere Länder wie Südkorea machen es besser vor. Die Krise wird mit einer ‚guten App' in Schach gehalten. Gute App heißt hier, dass der Datenschutz temporär vernachlässigt wird, um an individuelle Personaldaten zu kommen - zum Wohle aller Menschen.
Das ist in Deutschland nicht möglich, der Datenschutz genießt Priorität. Aber was bedeutet eigentlich Datenschutz hierzulande? Circa 32 Millionen Menschen in Deutschland sind auf Facebook monatlich aktiv. 28 Millionen davon über mobile Endgeräte. 24 Millionen Deutsche nutzen täglich Facebook. Quelle: https://www.heise-regioconcept.de/social-media/facebook
Echter Datenschutz wird von global operierenden Konzernen unterlaufen
Die 16 Datenschutzbeauftragten der Bundesländer oder anderen Experten wissen, dass der Datenschutz bei Facebook & Co. nur auf dem Papier steht. Die Daten von 32 Millionen Menschen sind lange schon an viele Firmen verscherbelt und verkauft. Im Rahmen der viel beschworenen Digitalisierung hätte die Bundesregierung gut daran getan, durch eine echte Güterabwägung den Datenschutz neu zu bewerten. Aber da gäbe es wohl einen Proteststurm allergrößten Ausmaßes - gegen Grüne, SPD und FDP bekommt die CDU eben keine Meinungshoheit in dem Sektor - wenn sie es denn überhaupt wollte. So wird die heilige Monstranz des Datenschutzes weiter durch ein Land getragen, das längst von weltweit agierenden Internetfirmen geplündert ist.
Gut nun aber, dass Peter Altmaier die Gaststuben zu Schulzimmern machen will - wie das organisatorisch und technisch funktionieren soll, darf gern hinterfragt werden. So können Mindestabstände besser eingehalten werden, sagt der Bundeswirtschaftsminister, und die Gastronomie kommt so zu völlig neuen Gästen. Ob da wohl ein paar Leute ein schlechtes Gewissen haben?
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