Im vierten und letzten Teil unserer Reihe 'Neue Gäste für die Gastronomie' sprechen wir über Pflicht und Kür Ihrer Optimierungs-Arbeit, Google my Business
Diesen kostenfreien, aber sehr wichtigen Dienst müssen Sie nutzen und daher individuell konfigurieren. Die Maxime von Suchmaschinen, insbesondere Google, für Ihr Ranking lautet: Nützlichkeit und Relevanz. Das gilt auch für jenes/Ihr Google MyBusiness „Center“. Das ist so etwas wie der regionale Satellit bei Google, der immer eingespielt wird, wenn jemand Ihr Geschäft direkt sucht oder aber in Zusammenhang mit einer Stadt wie beispielweise „Beilngries“ einen einschlägigen Suchbegriff recherchiert. Wichtiger Tipp bei der Einrichtung: alle Informationen korrekt und das Profil zu 100 Prozent vollständig ausfüllen.
Einige Tipps zu Google myBusiness:
- Zum Auftakt müssen Sie Ihren Eintrag auf jeden Fall verifizieren. In der Regel verifizieren Sie über das Post-Ident-Verfahren per Post von Google selbst (Anforderung). Es wird hier von einer Postkarte gesprochen, handelt sich aber um einen Brief. Der Inhalt ist schließlich nur für Sie bzw. Ihr Unternehmen bestimmt. Man kann auch den Eintrag mittels Telefon verifizieren, sofern bereits eine Telefonnummer hinterlegt war. Sollte sich die Nummer ändern oder noch nicht im bestehenden Eintrag vorhanden sein, funktioniert das telefonische Verifizieren leider nicht.
- Der Unternehmensname sollte stets vollständig ausgefüllt sein. Vergessen Sie die Rechtsform nicht.
- Die Angabe einer korrekten Adresse ist entscheidend. Sie geben also definitiv Ihre korrekte Adresse an. Doch Sie können noch mehr tun. Kontrollieren Sie in der Karte, ob Google die Position richtig markiert hat. Falls nicht, können Sie hier die Markierung verändern.
- Telefonnummer und E-Mail sind relevant. Eine Nummer muss die primäre Telefonnummer sein. Diese wird in der Suche dann in der Regel auch einzig angezeigt. Selbstredend muss auch ihre primäre E-Mail stimmen. Am besten die aus dem Impressum der Website bzw. den sozialen Medien.
- Die Wahl der Unternehmens-Kategorie. Man kann zwar mehrere Kategorien auswählen. Dabei ist es aber wichtig, wie man vorgeht und dass das Passendste auswählt wird. Ein Hinweis: In den Suchergebnissen wird die Seite für die erste angegebene Kategorie höher gerankt als für die in der Hierarchie weiter unten angesiedelten Kategorien.
- Es gibt keine Möglichkeit, mit „freiem Text“ zu arbeiten; dafür gibt es schlicht kein Feld. Die Liste von Google ist lang, aber eben hart geclustert. Und sie ist auf den US-Markt ausgerichtet! Da passt dann nicht immer alles perfekt zu dem, wie Sie Ihr Businessmodell positioniert sehen möchten. Standardisierung ist der Weg von Google, so ist das nun mal. Ihre Fleißarbeit: schauen Sie die rund 300 Kategorien in der Google-Tabelle an und entscheiden Sie klug in Chronologie.
- Öffnungszeiten. Ihre offiziellen Zeiten erleichtern Kunden bei direkter Kontaktaufnahme, zu den richtigen Tageszeiten in Kontakt zu treten. Man kann hier auch spezielle Öffnungszeiten für Feiertage eingeben. Nutzen sollte Sie diese Angabe auch ganz grundsätzlich, da es bei myBusiness schlicht um eine „sklavisches Halten an die Google Vorgaben“ geht. Alles zu tun, was bezogen auf Ihre Unternehmensangaben möglich ist, zahlt sich aus in mehr „Sympathie“ seitens der Suchmaschine und oft bessere Positionen in den regionalen/Maps-Suchergebnissen.
- Ein visuell sehr wichtiger Faktor für Ihren myBusiness Eintrag sind natürlich echte und motivierende Fotos. Sie machen einen Eintrag lebendig und authentisch. Nicht nur kann sich ein Rechercheur ein gutes Bild von Ihrem Team und Unternehmen machen. Auch hier wird Google Mühe, Redundanz und Konsequenz belohnen. Bezogen auf Fotos unterscheidet der Branchenriese Foto-Kategorien. Unterscheiden Sie für sich identitäre Fotos wie beispielsweise Innenaufnahmen. Dann gibt es Außenaufnahmen, der Begriff ist selbsterklärend.
Es gibt „Fotos bei der Arbeit/in Action“, das heißt quasi „Team on the job“. Last not least gibt es noch die Referenzen und sonstigen Fotos. Allem voran sind das freilich besondere und schön inszenierte Speisen und Getränke. Apropos: Google entscheidet eigenständig, welche Bilder in der Ansicht auf der Suchergebnis-Seite zu sehen sind. Also laden Sie bitte auch künftig nur Bilder hoch, welche alle Betrachter dauerhaft sehen sollen dürfen. - News/Aktuelles Meldungen: Google News „braucht Futter“. Denken Sie daran und bestücken Sie Ihr myBusiness-Center regelmäßig mit News aus Ihrem Hause. Halten Sie sich hier ungefähr an die „rund 100-Wort-Regel“ und veröffentlichen Sie jedes Mal ein geeignetes und zur Meldung passendes Foto. Falls Sie keine eigenen haben, bedienen Sie sich ggf. mit moderatem Kostenbeitrag zum Beispiel bei dem Anbieter „depositphotos.com“
- Bewertungen sind höchst relevant für Ihr Google-Renomee. Bewertungen entscheiden maßgeblich mit, ob Ihr myBusiness-Eintrag in der Ortssuche mit dem Keyword angezeigt wird oder eben nicht. Ganz nebenbei: Bewertungen sind für potenzielle neue Gäste (die Sie noch nicht kennen) ein extrem wichtiges Auswahlkriterium. Grundsätzlich ist es schwierig, an neue, gute Bewertungen zu kommen. Gerade Google macht es Bewertern oft nicht einfach. Man benötigt explizit ein Google-Konto, und man muss zudem noch eingeloggt sein, um eine Bewertung abgeben zu können.
Anonyme Kommentare werden häufig mittelfristig als gefälscht zurückgewiesen vom System. Um zu bewerten, muss ein Kunde Ihre korrekte Firmierung bei Google eingeben und dann auf den Button "Bewertung schreiben" klicken. Alternativ sucht er oder sie auf Google Maps nach Ihrem Eintrag und klickt dann auf „Rezension schreiben“. Grundsätzlich gilt, dass man zufriedene oder sogar begeisterte Kunden explizit bitten sollte, eine Bewertung abzugeben. Speziell aufgefordert werden manche wirklich reagieren, und so kommen Sie auf Dauer zu einem Stamm an ordentlichen Bewertungen und Kommentaren.
Bonustipp: Denken Sie an Fotos & Tags
Denken Sie an schöne, Geschmack machende Bilder, die Ihr Restaurant im besten Licht zeigen. Dazu ist es sinnvoll, einen professionellen Fotografen zu beauftragen. Diese Investition zu Beginn Ihres ‚Going public‘ lohnt sich in jedem Fall.
Ein ‚Tag‘ ist so etwas wie ein virtuelles Post-it. Sie wissen schon, diese meist gelben Zettel, die man am Schreibtisch zum Bekleben und vorläufigen Ordnen verwendet.
Sie kleben gewissermaßen gewisse, einschlägige Worte auf jedes Bild. Im Sinne von Suchmaschinen können Sie diese Funktion ein wenig ‚missbrauchen‘. Sie notieren aber nicht in biblischer Wahrheit auf ein Bild, dass da ein „Tisch mit einer Pizza“ zu sehen ist oder der „Oberkellner, der einen Salat serviert“. Stattdessen verwenden Sie die Begriffe aus der Keywordliste wie [Pizzeria Stella Beilngries] oder [beilngries restaurant]. Probieren Sie es aus.
Bonus-Tipp: Multimedial arbeiten
Um die Seite optisch und inhaltlich auf das nächste Level zu bringen, gibt es die Möglichkeit, mit Podcasts, Videos und Bildwelten zu arbeiten. Hier könnte man dies wie folgt nutzen: Auf der Über-uns-Seite kann ein Podcast integriert werden, in welchem über das Unternehmen, die Historie und persönliche Erlebnisse im Restaurant gesprochen werden kann. Auch Bilder des Restaurants von außen und innen, mit Aufnahmen der Räumlichkeiten, der Theke und von Speisen als Ganzes oder in der Nahaufnahme bieten hier einen echten Mehrwert. Bilder der einzelnen Speisen auf der Gerichte-Seite sind dabei natürlich unverzichtbar.
Ein gut gedrehtes und professionell bearbeitetes Video ist das i-Tüpfelchen für eine optimierte Website. Es sieht nicht nur gut aus und hält Besucher interessiert, sondern kann für die Suchmaschinenoptimierung zudem sehr nützlich sein. Nicht nur die Überschrift und Beschreibung des Videos hilft mit Keywords dem SEO-Ranking. Das Video bringt Besucher ebenso dazu, länger auf einer Seite zu verweilen – und zeigt Google somit, dass diese Seite von besonderem Wert für Kunden ist.
Dies wirkt sich wiederum positiv auf das Google-Ranking unserer Seite aus. Tipp: Falls Sie keinen echten Film professionell anfertigen lassen wollen, haben Sie mit der im Netz frei verfügbaren Website/Software „Canva“ eine alternative Möglichkeit, eigene Bilder hochzuladen so einen „Film“ aus schön arrangierten Einzelbildern anzufertigen. Mit den dort angebotenen Fade-out-Fade-in-Effekten kommen Sie einem individuellen Bewegtbild-Beitrag sehr nahe.
Bonustipp: Externe Links
Wann ist eine Website tatsächlich informativ für einen Leser? Die Antwort: Wenn Sie – fast schon selbstlos – auch nach außen auf andere Websites und Projekte verweist. Die Rede ist von externen Links. Zeigen Sie Google & Co., dass Sie eine ganzheitlich und vollständig informative Website haben. Und verlinken Sie nach außen. In unserem Beispiel des Beilngrieser Gastronomen könnte das die Seite der Stadt Beilngries sein. Es könnten kulturelle Highlights der Region sein. Und natürlich Ihre Lieferanten aus der Region. Beziehen Sie Geflügel von einem regionalen Landwirt? Verlinken Sie.
Sind Sie Mitglied oder Förderer regionaler Institutionen? Verlinken Sie? Oder möchten Sie gar eine kleine Liste wertgeschätzter, anderer Restaurants am Fuße mancher Seiten platzieren? Google wird Sie dafür lieben. Der Lohn sind Spitzenpositionen. Und wenn Sie dann den Wettbewerb verlinkt haben, dann tut Ihnen das gar nicht mehr weh. Denn Sie sind es ja, der den Website-Besucher zuerst begrüßt.
Der letzte Bonustipp. Machen.
Glückwunsch, Sie sind bis hier durch gekommen. Wissen Sie, worauf es jetzt ankommt? Genau. Machen! Sie müssen das Gelernte verinnerlichen und dann einen Plan zur Umsetzung machen. Setzen Sie sich selbst einen Termin, wann Sie rangehen und bis wann exakt Sie mindestens 80 Prozent der hier vorgestellten Optimierungsmaßnahmen umgesetzt haben wollen. Wenn Sie auch das jetzt noch tun, steht Ihren Spitzenpositionen bei regionalen Google Suchergebnissen nichts mehr im Wege.