Was waren das nur für schöne Tage, an denen man beschloss, mal eben schnell noch ein paar Pils in seiner Kneipe trinken zu gehen. Das Warten hat kein Ende, jedenfalls außerhalb von Thüringen
Ein lauschiger Sommerabend, Durst, Lust auf ein paar Freunde? Die Gedankenkombination ergab dann immer schnell den Entschluss, eine Biege in die Stammkneipe zu machen. Nun warten wir immer noch auf den Startschuss und hier in Buxtehude bei Hamburg wird man dann ganz neidisch auf die fröhlichen Urständ der Aufhebung der Beschränkungen in Thüringen, die Ramelow am Sonntag, dem 24.05.2020, verkündet hatte.
Auch in externe Urlaubsländer soll man ja wieder reisen können, jedenfalls prognostiziert es Außenminister Maaß zu Mitte Juni. Wer also möchte, ist bald in irgendeiner Taverne in der Türkei und darf nicht in Niedersachsen in sein Lieblingslokal? Dumme Menschen kommen dann auf Verschwörungstheorien und ‚Otto Normalverbraucher‘ zweifelt zumindest am Föderalismus.
Dabei war die Lage für Kneipen in Deutschland vor Corona schon ernst genug. Zweifellos gehören sie zum Kulturgut unseres Landes, nur hier darf der Zigarettenrauch ohne argwöhnische Blicke aufsteigen. In Großstädten wie Hamburg sind sie nur noch im Hauptbahnhof und in Szenevierteln zu finden, in Mittelstädten wie Buxtehude waren sie früher ungezählt, heute gibt es vielleicht noch eine Handvoll Bars und Pubs.
In Buxtehude hatte gerade The Rebel's Choice wegen Mietrückständen das ‚Aus‘ gepostet. Wie viel Kneipen wegen Corona in Deutschland schon endgültig geschlossen haben, kann im Moment nur geschätzt werden. Drücken wir uns einmal die Daumen, dass es auch bald wieder losgehen darf.
Prototyp der ‚kleinen Kneipe in der Nähe‘ – OPI in Buxtehude mit Humor gegen Corona
OPI ist eine der Kneipen, die noch im Rennen sind. Seine Gäste lieben die freiheitliche und humorvolle Atmosphäre dort, die jeder wieder schnuppern möchte. Michael Obrecht alias Opi 'An der Rennbahn 9 in 21614 Buxtehude' ist ein Profi-Kneipen-Gastronom der alten Schule. In den 80er und 90er Jahren feierte er große Erfolge mit seinem Canapé am Hafen. Heute hat einen Laden, der wohl einmalig im Süderelbe-Raum ist. Hier bleibt keiner draußen vor der Tür, das Interieur zeugt vom Kneipen-Sein aus fast 40 Jahren Gaststätten-Tradition. Aber auch er schiebt Frust und hat das auf seinem Kundenstopper humorvoll kundgetan (siehe Bild). Seine Fans hoffen, dass er dort bald wieder seine Öffnungszeiten anschreiben kann. Hoffentlich!