Regionale Gastronomie unterstützen - Appell von Andreas Marr
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Regionale Gastronomie unterstützen - Appell von Andreas Marr

05.06.2020 | objekt-m

Gespräch mit objekt-m-Chef Andreas Marr über die Wiederbelebung der Gastronomie. Ein Plädoyer für Solidarität in der Bevölkerung sowie ein Appell an Gemeinde- und Stadträte, jetzt großzügiger mit Außenflächen umzugehen

Andreas Marr: Appell zur Kreativität in Bürokratie und Gastgewerbe / Bildquelle: objekt-m
Andreas Marr: Appell zur Kreativität in Bürokratie und Gastgewerbe / Bildquelle: objekt-m

Frage: Herr Marr, Sie plädieren für eine schnellstmögliche Wiederbelebung der Gastronomie nach der Krise. Sind wir schon soweit?

Marr: Was meinen Sie damit? Die Politik hat doch bundesweit reagiert und unter Einschränkungen Wiedereröffnungen genehmigt. Gefragt ist jetzt die Bevölkerung. Es geht darum, Solidarität zu zeigen und die Angebote unter den politischen Rahmenbedingungen auch zu nutzen. Wir brauchen als Gesellschaft ein lebendiges Gastgewerbe.

Frage: Ist nicht weiterhin Vorsicht geboten?

Marr: Ich bin kein Experte in diesen Fragen und kann das daher nicht beurteilen. Es ist wichtig, sich an die Auflagen der Politik zu halten. In Deutschland gehen Verantwortliche sehr umsichtig mit der Situation um. Falls Gäste und Betreiber sich an offizielle Regeln halten, dann können vor allem Betriebe mit Außenflächen wieder Lebensfreude stiften.

Frage: Was ist mit Gastronomie, die keinen Außenbereich hat?

Marr: Erstens sind Innenräume unter gewissen Auflagen auch gestattet, und zweitens plädiere ich dafür, dass man kreativer mit der Situation umgeht und mehr Außengastronomie zulässt.

Frage: Was meinen Sie?

Marr: Viele Gastronomen haben theoretisch zugängliche Außenflächen, über die sie bislang gar nicht nachgedacht haben. Ob das eine Wiese hinter dem Haus ist … das ungenutzte Grundstück eines Nachbarn … der großzügige Eingangsbereich … oder ein Parkplatz. Hier kann man sich mal Gedanken machen, ob Flächen anders genutzt werden. An der frischen Luft sind die postulierten Gefahren wohl viel geringer.

Frage: Häufig gibt es keine Genehmigungen für Außenbereiche …

Marr: Hier sind die Städte und Gemeinden gefragt. Niemand kann ernsthaft wollen, dass unsere Gastronomie unverschuldet weiter in Schwierigkeiten gerät. Es gilt jetzt kreativ zu werden, Bürokratie abzubauen und dem Gastgewerbe zu helfen, wo es geht. Viele neue, genehmigte Außenbereiche wären ein klasse Signal.

Frage: Sondernutzungsrechte sind oft nicht so leicht zu kriegen. Außenbereiche dürfen zum Beispiel nicht die Zitat ‚Sicherheit und Leichtigkeit des Verkehrs‘ beeinträchtigen.

Marr: Schon klar. Es braucht gesonderte Konzessionen, eine Erweiterung der Gaststättenerlaubnis, ggf. mehr Stellplätze. Alles wichtig und richtig. Für mich ist es trotzdem jetzt an der Zeit, auch mal – natürlich im juristischen Rahmen - fünfe grade sein zu lassen von Behördenseite.

Frage: Was heißt das konkret?

Marr: Nochmal, es geht um Kreativität und die Umsetzung von Ideen aufseiten des Gastgewerbes sowie um vor allem guten Willen und massive Unterstützung seitens der Behörden. Sofern alle an einem Strang ziehen, wird ein Schuh draus.

Frage: … was ist mit Lärmschutz und Anwohnern, die sich belästigt fühlen?

Marr: Auch hier ist Fingerspitzengefühl gefragt. Diese Einschränkungen gibt es völlig zu Recht, aber falls man miteinander redet, ist hier sicher mehr zu erreichen, als wenn man es erst gar nicht versucht.

Frage: Haben Sie noch ein Schlusswort für uns?

Marr: Ja. Halten Sie sich an die behördlichen Vorgaben. Holen wir uns alle ein Stück Lebensfreude zurück: Das Gastgewerbe spielt hier eine zentrale Rolle.

Herzlichen Dank für das Gespräch.

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