Bester Preis Hotel oder das Problem der Niedrigpreispolitik
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Bester Preis Hotel oder das Problem der Niedrigpreispolitik

11.06.2012 | Hotelier.de/VNR

Kaum eine Branche hat in den vergangenen Jahren unter einem so starken Preisverfall gelitten wie die Hotellerie. Zwar gab es in den letzten 2 Jahren eine Erholung, doch bei einer Rezession wird es so sein wie im Jahr 2008, als der Preisverfall auch noch mit einer Niedrigpreispolitik weiter beschleunigt wurde. Das eigentlich dumme an dieser Situation ist, dass die Hotellerie zu einem großen Teil selbst schuld an der 'Bester Preis Hotel' Politik ist

Als Mitte der 90er Jahre die Zimmerkapazitäten immer weiter stiegen, die Auslastungen jedoch nach und nach zurückgingen, sahen viele Betriebe, allen voran die Ketten- und Konzernhotellerie, die Lösung in einer strategischen Niedrigpreispolitik. Wie wir heute wissen, jedoch mit fatalen Folgen, denn ganz getreu dem Motto „Geiz ist geil” erkennt man der Hotellerie eine glaubwürdige Preispolitik immer mehr ab.

Bester Preis Hotel: Gäste erwarten Schnäppchenpreise

Unsere Gäste, ganz gleich ob Privat- oder Firmenkunden, erwarten und verlangen heute von einem Hotel einen „Schnäppchenpreis” und das am besten gleich mit Zusatzleistungen. Insbesondere leiden darunter kleine und mittlere Hotelbetriebe, die aus Existenzängsten kaum eine andere Möglichkeit haben, sich diesen Entwicklungen anzupassen. Um dieser Problematik entgegenzuwirken, muss das Ziel der Hotellerie sein, eine faire und glaubwürdige Preiskultur zu schaffen, die unseren Gästen Anreize zum Buchen bietet und zugleich der Hotellerie wirtschaftlichen Erfolg möglich macht.

Rentabilität von Volumenverträgen erhalten

Wer Ihnen Volumengeschäft sichert, kann auch einen günstigeren Preis bekommen. Dieser Grundsatz sollte sich jedoch nur auf den reinen Zimmerpreis beziehen. Denn auch für Kunden, die Ihnen viel Geschäft bringen, muss ein zweiter Grundsatz gelten: Wer viel Leistung möchte, muss diese auch bezahlen. 

In Preisverhandlungen mit Firmen und Vertriebspartnern steht heute meist ausschließlich die Rate im Mittelpunkt. Viele Kunden setzen dabei voraus, dass in der Zimmerrate Leistungen wie die Nutzung der Sauna, Zimmerservice, Internetnutzung oder Parkgebühren enthalten sind, obwohl Sie diese in Ihre reduzierten Firmenpreise gar nicht einkalkuliert haben. Da diese Leistungen naturgemäß Kosten verursachen, steigt zwar Ihre Auslastung, aber Ihre Erträge werden zurückgehen.

Innovative Mehrwerte statt Rabatte oder 'Bester Preis Hotel'

Trendforscher gehen davon aus, dass künftig unsere Gäste eher durch das Angebot besonderer Mehrwerte statt durch Preisnachlässe Anreize zur Buchung sehen. Mit Mehrwerten ist hierbei die Steigerung des Nutzen- und Erlebniswertes während eines Hotelaufenthaltes gemeint, für die der Gast auch zusätzlich zahlt. Die Umsetzung einer solchen Preis- und Angebotsstrategie bietet der Hotellerie eine gute Chance, wieder mehr Glaubwürdigkeit in puncto Preispolitik zurückzugewinnen.

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