Gästin - Wie kommt ein neues Wort in den Duden?
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Gästin - neue Wörter im Duden und wie sie die Welt verändern (wollen)

15.02.2021 | Wolfgang Ahrens Hotelier.de

Da staunte ich gestern nicht schlecht, als der Spiegel neue Wörter im Duden vorstellte. Gästin? Ob sich die Hausdame darüber freut?

Früher: der Gast kommt als Paar. Heute: der Gast und die Gästin kommt?
Früher: der Gast kommt als Paar. Heute: der Gast und die Gästin kommt?

Gästin - ich ließ mir das neue Wort immer wieder auf der Zunge zergehen, ob es für die Hotellerie denn tauge. Daraufhin versuchte ich die Liste der neuen Wörter im Duden auf weitere Begriffe, die auch in der Hotellerie und Gastronomie benutzt werden.

Alltagsrassismus steht dann da und Bonpflicht, Datenschutzgrundverordnung und debuggen, Erklärvideo sowie Herdenimmunität, Pfandbecher und viele andere mehr - dies alles Neuaufnahmen im Duden von der 28. Auflage 2020.

Diese Begriffe kennen wir wohl zum großen Teil alle. Achtsamkeitsübung kannte ich noch nicht und der Begriff Erinnerungskultur wird ja von unserem Bundespräsidenten genügend geübt. Da stellt sich dann eine Frage.

Wie kommt Gästin oder ein anderes neues Wort in den Duden?

Ja, wie hat es jetzt Gästin - wird vom Schreibprogramm als falsch vermerkt - in den Duden geschafft, gilt er doch immer noch als einer der großen Hilfesteller in der deutschen Sprache? Und da kommt dann ein neues Wort im Duden aus dem Jahr 2020 zum Einsatz: ein Erklärvideo.

148.000 Wörter stehen im Duden, wird dort gesagt. Und weiter: Die Sprache wandelt sich ständig, neue Wörter kämen hinzu, neue verschwänden. Deshalb durchforstet die Duden-Redaktion die mündliche und schriftliche Sprache nach neuen Wörtern. Häufen sich diese Wörter in ihrer Benutzung, werden sie zu Neuaufnahmekandidaten. Diese werden dann geprüft. Erst wenn man sich sicher ist, dass diese Wörter in den allgemeinen Sprachgebrauch übergegangen sind, werden sie in duden.de übernommen.

Aha, ergo ist also auch Gästin in den allgemeinen Sprachgebrauch übergangen. Oder ist dies auf den überhand nehmenden, gesellschaftlichen Gender-Diskurs verschiedener politischer Strömungen an heim zu führen?

Auch Xing warnt heute Morgen: Im Duden gibt es jetzt "Gästin": Experten warnen vor sprachpolitischem Umsturz.

Doch ersparen wir uns doch die Sprachsystemtische Analysen der deutschen Linguist:innen (ist das jetzt richtig so?).

Der ‚Spiegel' warnt: ‚Der Duden hat sich an die Spitze dieser Bewegung für mehr Gendersprache gesetzt…. ‚ und gibt aber auch Entwarnung: Die Rolle als maßgeblicher Hüter der Rechtschreibung hat der Duden vor 25 Jahren verloren. Mittlerweile entscheidet der Rat für deutsche Rechtschreibung über die Weiterentwicklung der Regeln.'

Und was denkt die Branche darüber?

Sie hat ganz andere Sorgen. Gast? Gästin?? Ja Hauptsache, wir dürfen sie überhaupt wieder hereinlassen!

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