1,73 Milliarden Euro - stärkstes Hotelinvestmentjahr seit 2007 - Deutsche Investoren verdoppeln Investitionen von 460 Millionen Euro auf 955 Millionen Euro - Interesse an Investitionen außerhalb der Top-5-Städte steigt - Dynamik bleibt auch 2014 hoch
München, 13. Januar 2014. Mit einem Transaktionsvolumen von 1,73 Milliarden Euro hat der Hotelinvestmentmarkt 2013 ein Rekordjahr erlebt. Zuletzt war während der Boomphase 2007 ein vergleichbar hohes Ergebnis erzielt worden. Gegenüber dem Vorjahr ist das Volumen um 20 Prozent gestiegen (2012: 1,36 Milliarden Euro). Insbesondere im vierten Quartal waren die Investmentaktivitäten sehr stark und haben für 40 Prozent des Jahresergebnisses gesorgt. Die Spitzenrendite liegt stabil bei 5,75 Prozent. Dies ist das Ergebnis einer Analyse des Immobilienberatungsunternehmens CBRE.
"Deutschland ist als wirtschaftlich starkes Land nach wie vor ein hoch attraktiver Investitionsstandort", sagt Olivia Kaussen, Head of Hotels Germany & CEE bei CBRE. Aufgrund der guten wirtschaftlichen Ergebnisse der meisten Hotels haben die Investoren ein hohes Vertrauen in den Markt?
Ein weiter positiver Faktor ist, dass sich das Finanzierungsumfeld stark verbessert hat: Zum einen stellen Banken dem Sektor wieder vermehrt Kredite zu attraktiven Konditionen zur Verfügung und zum anderen verfügen die in- und ausländischen Investoren über sehr viel Eigenkapital, für das sie nach Anlagemöglichkeiten suchen.
Deutsche Investoren dominieren den Markt
Anders als im Vorjahr haben deutsche Investoren den Markt für Hotelinvestments im Jahr 2013 dominiert und mit einem investierten Kapital von 955 Millionen Euro 55 Prozent des Transaktionsvolumens auf sich vereint. Gegenüber dem Vorjahr haben sie rund doppelt so viel Kapital investiert und so ihren Anteil am Gesamtvolumen von 30 auf 55 Prozent gesteigert. 780 Millionen Euro (Vorjahr: 900 Millionen Euro) wurden von Investoren aus dem Ausland in den deutschen Hotelimmobilienmarkt investiert.
Ihr Anteil ist damit auf 45 Prozent gesunken, nachdem er im Jahr 2012 noch bei 70 Prozent gelegen hat. Die meisten Investoren kamen aus Israel und Großbritannien. Weitere Quellmärkte sind Russland und Österreich. "Der Rückgang der Investoren aus dem Ausland ist weniger auf mangelndes Interesse als auf die geringe Verfügbarkeit von passenden Produkten sowie die zunehmend starke Konkurrenz der nationalen Investoren zurückzuführen", erläutert Kaussen.
Die größten Käufergruppen waren 2013 offene Immobilienfonds, Spezialfonds und Privatinvestoren aus dem In- und Ausland. Auf der Verkäuferseite waren Projektentwickler die größte Gruppe, die für rund ein Viertel des Verkaufsvolumens verantwortlich zeichnete.
B-Standorte gewinnen an Bedeutung
Der Fokus bei Hotelinvestments lag 2013 wie in den vorherigen Jahren auf den Top 5-Städten. Rund 1,04 Milliarden Euro wurden dort investiert (+ 13 Prozent gegenüber 2012). Der relative Anteil am Investitionsvolumen hat sich allerdings von 70 auf 60 Prozent verringert. Dafür gewinnen sekundäre Standorte an Bedeutung. In B-Städten wurden 690 Millionen Euro investiert, was einem Plus von 53 Prozent im Vergleich zu 2012 (450 Millionen Euro) entspricht. Zu den gefragten Städten zählten Stuttgart, Leipzig, Nürnberg und Dresden.
Daneben gab es mit dem Verkauf des Grand Hotel Heiligendamm in Bad Doberan und des Schlosshotel Bühlerhöhe bei Baden-Baden namhafte Transaktionen in der Ferienhotellerie. "Während 2012 Investoren in Sekundärstädten oft opportunistische Käufer waren, die auch am Betrieb des Hotels interessiert waren, traten 2013 zunehmend klassische Fondsgesellschaften als Käufer auf, die von den attraktiveren Renditen außerhalb der Top 5 Städte profitieren", erläutert Kaussen.
Die wichtigsten Investmentstandorte sind Hamburg und München mit einem Anteil von jeweils circa 15 Prozent am Gesamtinvestitionsvolumen. Berlin verzeichnete trotz ungebrochen hoher Nachfrage ein relativ geringes Volumen von lediglich 125 Millionen Euro (Vorjahr: 500 Millionen Euro). Dies ist vor allem auf das mangelnde Angebot zurückzuführen.
Wenige Portfolio-Deals
Wie in den Vorjahren sind Portfolio-Transaktionen mit einem Anteil von 30 Prozent auf einem relativ niedrigen Niveau geblieben, wobei der Anteil gegenüber 2012 um zehn Prozentpunkte gestiegen ist. Der Fokus lag folglich auf Einzeltransaktionen mit einem Anteil von 70 Prozent. Der Schwerpunkt des Investoreninteresses lag auf 4-Sterne-Hotels, die für 58 Prozent des Investitionsvolumens sorgten. Von den 111 Hotel-Transaktionen im Jahr 2013 entfielen 62 auf Hotels mit einem Wert von mindestens zehn Millionen Euro. Zusammen machten sie 1,48 Milliarden Euro beziehungsweise 86 Prozent des Gesamtvolumens aus. Die durchschnittliche Größe dieser Transaktionen lag bei rund 24 Millionen Euro.
Positiver Ausblick für 2014
"Unsere Erwartung für 2014 ist sehr positiv, ausländische Investoren werden wahrscheinlich wieder wie in den Vorjahren dominieren, insbesondere wenn es zu größeren Portfoliotransaktionen kommen sollte", prognostiziert Kaussen. "Das Interesse auf Käuferseite ist enorm hoch und der Zeitpunkt für einen Verkauf ideal.
Aufgrund der sinkenden Spitzenrenditen für Core-Gewerbeimmobilien, die teilweise unter 4,5 Prozent liegen, gehen wir davon aus, dass 2014 die Renditen für Hotels ebenfalls unter Druck geraten und für Spitzenhotels sinken werden. Nicht zuletzt deshalb werden auch Sekundärstandorte weiter an Attraktivität gewinnen."
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