Der ultimative Weg zu neuen, passenden Mitarbeitern
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Der ultimative Weg zu neuen, passenden Mitarbeitern

18.11.2021 | objekt-m

Im Gastgewerbe herrscht zunehmend Personalmangel. Andreas Marr, Objektmöbel-Spezialist aus Franken jedoch konstatiert aus Erfahrung: „Die Leute sind da, man muss sie nur richtig suchen und ansprechen.“ Die gezielte Recherche nach den passenden sei lediglich anspruchsvoller geworden. Aus vielen Gesprächen im Gastgewerbe hat Marr eine Reihe von Tipps und Herangehensweisen gesammelt, auch heute zuverlässig das richtige Personal zu rekrutieren

Andreas Marr / © privat
Andreas Marr / © privat

Hotel- und Gastronomie und mit Ihnen das gesamte Gastgewerbe sind wieder auf dem Weg in eine relative Normalität. Städtetrips, Kurzurlaube, Essen gehen und Bar-Besuche sind wieder en vogue. Doch wer bedient den relativen Kunden-Boom? Fachkräfte sind rar geworden, hört man. Aushilfen seien immer schwerer zu bekommen. Studenten jobben lieber online. Sowohl im qualifizierten wie im Aushilfs-Bereich suchen Hoteliers, Gastronomen sowie Cafehaus- und Bar-Besitzer Hände ringend nach zuverlässigen Mitarbeitern.

Doch stellen sich die Probleme wirklich so einschneidend dar? Der Objektmöbel-Spezialist Andreas Marr aus Franken hat seine Erfahrungen im Recruiting aus vielen Gesprächen im Gastgewerbe gesammelt. Er stellt hier die aus seiner Sicht erfolgversprechendsten Wege zu gutem Personal in Hotellerie und Gastronomie zusammen.

1. Klare Ziele, eindeutiger Anspruch

Viele Verantwortliche im Gastgewerbe versuchen sich mit der Situation zu arrangieren, dass Personal "nun einmal knapp geworden sei". Man tritt kürzer, fährt das Engagement zurück, schließt gar Teilbereiche des eigenen Geschäfts oder beendet das Business ganz. Dabei geht es in der Krise stets nur darum, objektiv zu analysieren.

Unter den scheinbar veränderten Bedingungen neue Ziele zu setzen und dann mit Plan, Tatkraft und Ziel ins Tun zu kommen. Das Gleiche gelte für die Personalsuche weiß Andreas Marr. Allem voran stehe eine klare Zielsetzung. Wen möchte ich als neue Mitarbeiterin oder neuen Mitarbeiter haben? Was für einen Bedingungs-Korridor habe ich vor Augen? Und was sind meine expliziten Wunschziele?

Mit letzterem ist gemeint: legen Sie neben Lohn-Korridoren zeitliche und sachlich-betriebliche Ziele fest unter denen Sie bereit sind zu verhandeln. Tun Sie dies schriftlich und beschäftigen Sie sich mit diesem Dossier so lange bis Sie Klarheit haben und genau wissen, was Sie wollen.

2. Orte als Plattformen

Wenn Sie genau wissen, wen Sie suchen, beginnen Sie einzugrenzen wo sich diese potenziellen BewerberInnen tummeln. Oder besser: wie deren Informationsverhalten ist. Unter dem Begriff der "Plattform" verstehen Sie bitte alle möglichen "Orte". Also digitale und analoge Locations, die Ihnen ermöglichen mit Ihrem Wunschpersonal ins Gespräch zu kommen. Denn es geht darum, das volle Potenzial zu erschließen. Das bedeutet, dass Sie sowohl direkt ansprechen als auch indirekt Empfehlungen und Mundpropaganda initiieren. Die fünf wichtigsten Orte aus klassischer Perspektive:

a. Regionale Amts- und Gemeindeblätter
b. Soziale Medien, hier insbesondere Facebook und regionale Gruppen
c. Einschlägige Stellenbörsen wie auf hotelier.de
d. Klassische Stellen-Portale wie Indeed.de
e. Alternative Personal-Recherche wie unter eastrecruiting.de

Noch ein Tipp: Denken Sie daran nicht langweilig und unter Aufzählung der Anforderungen und Pflichten zu inserieren. Formulieren Sie anders. Freundlich und offen. Und legen Sie Wert auf menschliche und empathische Note. Menschen suchen gerade heute nicht nur einen Job. Sie suchen eine berufliche Heimat und Zugehörigkeit zu einem echten Team.

3. Die Botschaften

Was Sie als "Anschreiben" für Ihre potenziellen BewerberInnen formulieren, wird im Volksmund auch Stellenausschreibung genannt. Sehen Sie es einfach anders. Netter! Nämlich als Anschreiben und Bewerbung an Ihre WunschkandidatInnen. Natürlich nicht anbiedernd, aber auf Augenhöhe, nett und freundlich. Schließlich wollen Sie ein Win-Win-Win-Verhältnis. Das dritte "Win" ist hier künftig Ihr begeisterter Gast, der ein harmonisch, zu einander passendes Team spüren wird.

Und noch ein Tipp für Ihre Bewerbung bei Interessenten alias Stellenausschreibung: hängen Sie die Ansprüche schriftlich nicht zu hoch auf. Sie möchten zu diesem Zeitpunkt möglichst viele Bewerberinnen generieren. Und Sie möchten menschlich-persönliche Gespräche führen. Denken Sie an die alte HR-Regel: Nicht immer nur der Beste, immer öfter der oder die Passende.

Entscheidend ist hier also der Kommunikations-Mix aus Entscheidungen die getroffen werden um eine Stelle wirksam und im perfekten Licht zu präsentieren. Hört sich nach viel Arbeit an? Mitnichten, immerhin haben Sie ein zentrales Ziel, das dem optimalen Erhalt Ihrer Geschäftstätigkeit dient. Ohne die nötige Leidenschaft und Zeit-Investition sind Sie nur einer unter vielen - und gerade das Mittelmaß gilt es zu vermeiden. Diese ungeschriebenen Gesetze gelten im Übrigen auch für die Einstellung von 450-Euro- bzw. Teilzeitkräften. Es erfordert Flexibilität und Geduld, Menschen immer neu einzuarbeiten. Solche Kräfte machen Sie jedoch auch maximal flexibel und erweitern stetig Potenzial und Reichweite.

Denken Sie nun darüber nach, was Sie Ihrer Stellenausschreibung mitgeben. Grundsätzlich gibt es kein Falsch und kein Richtig. Für wichtig erachten wir gerade im Gastgewerbe die zwischenmenschliche Note. Schreiben Sie so, wie sie sprechen würden. Wenn Sie das nicht können, holen Sie sich Hilfe. Online gibt es jede Menge freie Texter, die Ihre Aussagen empathisch und dennoch zielorientiert "übersetzen" können.

Sachlich gilt: Beweisen Sie ggf. dass Sie mit der Zeit gehen. Sie haben cloud-basierte Kassen, bieten Mobilität durch Tablets im Hotel und Gastrobetrieb? Sind nachhaltig durch digitale Rechnungen, Verzicht auf Bons und biophile Gestaltung im Haus? Raus damit. Und sei es nur über die ansprechende und vollständige Website, auf die Sie verweisen. Stellen Sie den Teamgeist im Haus heraus, Ihr Team ist die Basis für alles. Binden Sie es ein und heben Sie hervor, was es bedeutet Teil dieses Teams zu werden. Stichpunkte wie Kollegialität, One-for-all and All-for-one sowie flache, klare Hierarchien heben Ihre Stärken hervor.

Ein Tipp: Wer eine Anregung sucht, der gebe in eine Suchmaschine die Suchphrase "Irgendwas mit Tieren" ein. Und nein, es geht nicht darum so extrem zu polarisieren wie diese Metzgerei mit Ihrer außergewöhnlichen Recruiting-Kampagne. Es geht vielmehr um Pfiff, Einfallsreichtum und sympathische Botschaften nach dem Motto „Think outside the Box.“

4. Goodies & Anreize

Neben einem kollegialen Team können Sie jederzeit auch mit objektiv messbaren Benefits aufwarten. Bieten Sie etwa Zusatzangebote wie Schulungsangebote, Rabatte auf Speisen, Getränke oder Übernachtungen, Gutscheine für Familienangehörige oder gleich freie Kost und Logis.

Darüber hinaus bieten sich flexible Arbeitszeiten an, sofern sich diese in das Zeitmanagement des Betriebs einfügen lassen. Auch über kostenfreie Leasing-Fahrzeuge, beispielsweise Mobile oder kostenlose Smartphone-Verträge für Angestellte ist nachzudenken. Annehmlichkeiten die ankommen, Benefits die wirken. Der Kreativität sind hier keine Grenzen gesetzt. Ein Tipp, man ist als Verantwortlicher oft befangen: Sollten Ihnen die Ideen ausgehen, Ihre Mitarbeiter helfen Ihnen hier sicher weiter.

Häufig schreckt auch die Anforderung unterschiedlichen Schichten arbeiten zu müssen ab. Klassische Dienstpläne bieten hier teils keine echte Planungssicherheit. Schaffen Sie Abhilfe und denken Sie über ein System nach, das diese Unsicherheit planbar macht. Unter anderem ein gleichbleibender Wechsel der freien Tage, dies ist auf Wochen im voraus festlegbar. Geben Sie auch diese Information ihrer Stellenausschreibung mit. Und überlegen Sie sich ein System, wie Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ggf. Zeitbudgets tauschen können.

5. Der Austausch nach Bewerbungseingang

Unterschätzen Sie nicht die Wirkung einer schnellstmöglich beantworteten Bewerbung. Reagiert der Wettbewerber schneller, kann das schon die Umorientierung des Kandidaten oder der Kandidatin bedeuten. Sich bei Beantwortung moderner Medien wie WhatsApp zu bedienen oder gleich persönlich anzurufen, macht Eindruck. Entsteht aus einer Bewerbung ein Gesprächstermin, kann es sinnvoll sein, sich den Termin am Vortag bestätigen zu lassen.

Grundsätzlich sollte Interesse und Wertschätzung am Bewerbenden weit oben auf der Liste stehen. Eine gute Vorbereitung auf das Gespräch - am besten mit einem ausführlichen Spickzettel zu Fragen, Nutzen-Angeboten und Zwischenmenschlichem - zahlt sich stets aus.

6. Das Bestandsteam wertschätzen

Mitarbeitermangel vorbeugen bedeutet nicht nur, auf ständiger Personalsuche zu sein. Es bedeutet auch, das Bestands-Team zu wahren und die Mitarbeiter zu erhalten die Sie bereits beschäftigen. Dazu reicht es manchmal schon, die unangenehmen Aspekte der Arbeit schöner zu verpacken. Im Gastgewerbe sind Überstunden keine Seltenheit.

Wie wäre es wenn Sie die Bereitschaft Überstunden zu machen als freiwillige Leistung anbieten. Die Frage wer sich durch Überstunden etwas dazu verdienen will, suggeriert die Wertschätzung der privaten Freizeit der Mitarbeiter. Honorieren Sie die Überstunden dann entsprechend, verliert das Wort „Überstunde“ etwas von ihrem Schrecken.

Es ist ebenso notwendig das eigene Personal gut zu kennen und nicht lediglich als Produktionsfaktor zu sehen. Ein Interesse am privaten Umfeld zu zeigen beweist Ihre Wertschätzung dem Menschen gegenüber. Behalten Sie die menschliche Dimension stets im Hinterkopf und behelfen Sie sich ggf. mit entsprechenden Vermerken in den Mitarbeiterakten. Und wenn es nur um die kleine Aufmerksamkeit zum Geburtstag geht oder das Entgegenkommen bei, zum Beispiel familiären Anlässen, der MitarbeiterInnen und Mitarbeiter.

An dieser Stelle gibt es nur noch einen Tipp: Setzen Sie sich die Ziele, die wichtig sind für Sie und Ihr Team und den Fortbestand Ihres Unternehmens. Machen Sie in der Folge einen Plan wie oben beschrieben. Und dann gehen Sie mit voller Entschlusskraft ins Handeln, bis Ihr Ziel erreicht ist.

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