Hoteliers, die die Welt verändern: Prof. Hans B. Bauerfeind
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Hoteliers, die die Welt verändern: Prof. Hans B. Bauerfeind

12.11.2020 | Green Pearls GmbH

Den Weg zurück in seine Heimat Zeulenroda fand Hans B. Bauerfeind über das Familienunternehmen, die Bauerfeind AG. Das Unternehmen für die Herstellung medizinischer Hilfsmittel wurde 1949 nach Westen verlegt. Nach der Wende kehrte der Betrieb in die Heimat des thüringischen Vogtlandes zurück, wo bis heute die Produktionsstätte des bekannten Familienunternehmens angesiedelt ist

Prof. Hans B. Bauerfeind mit seiner Frau / Bildquelle: © Bauerfeind AG/Andreas Wetzel
Prof. Hans B. Bauerfeind mit seiner Frau / Bildquelle: © Bauerfeind AG/Andreas Wetzel

An der wunderschönen Zeulenrodaer Talsperre entdeckte der Unternehmer auch die Geburtsstätte seines Hotels. Ein alter maroder Betonklotz zeugte noch von einem ehemaligen FDGB-Ferienheim (Freier Deutscher Gewerkschaftsbund) aus DDR-Zeiten. Der zweiteilige Kasten beherbergte damals bis zu 1000 Betten. Bauerfeind beklagte den Verfall der Ruine. Diese wunderschöne Lage müsste man doch nutzen, meinte er.

Und so erblühte in ihm die Vision seines eigenen Seehotels. Er investierte 29 Millionen Euro und eine Menge Arbeit in den Neubau des Hotels nach seinen Vorstellungen. Aber es gehört schon viel Mut, Unternehmergeist und Herzblut dazu, um in 15 Jahren aus einem Betonkasten ein mehrfach ausgezeichnetes Bio-Hotel zu machen.

Vom Tagungshotel zum familienfreundlichen Wellness-Hotel

Seit der Eröffnung des Seehotels 2001 hat sich einiges getan. So steht das Hotel seit 2003 auf der Liste der Top 10 der besten Tagungshotels und 2006 wurde es das erste Bio-Kongresshotel. Die Konzentration auf Nachhaltigkeit in allen Bereichen des Hotels entwickelte sich schnell zum Alleinstellungsmerkmal. Seitdem hat das Seehotel Zeulenroda zahlreiche Auszeichnungen bekommen, wie z. B. das EU-Ecolabel für herausragendes Engagement und die EMAS-Zertifizierung. Es wurde zudem als erstes deutsches Hotel als GREEN BRAND Germany ausgezeichnet. Aber Hans B. Bauerfeind ruht sich nicht auf seinen Errungenschaften aus.

Er hat noch viel vor und dabei geht es nicht um Auszeichnungen, sondern um das Wohl der Gäste. Seit Aufhebung des Trinkwasserschutzes der Talsperre ist das Zeulenrodaer Meer zu einem wahren Urlaubsparadies geworden und es sind Badestrände, Rundwanderwege und Wassersportmöglichkeiten entstanden. Das ebnete den Weg zu einem familienfreundlichen Wellness-Hotel in traumhafter Lage. Im Jahr 2016 wurde auf 1.600 m² das Panorama-Spa errichtet mit Blick in die wunderschöne Natur der Talsperre. Heute ist das Bio-Seehotel Zeulenroda immer noch der perfekte Tagungsort, aber auch eine beliebte Wellnessoase für Familien, Paare und Aktivsportler.

Mehr als Bio: Die Stärkung einer Region

Die Umstellung auf reine Bio-Produkte erfolgte 2005 und es war kein leichter Weg. Rund 6.500 Produkte mussten umgestellt werden, das Personal geschult und Abläufe angepasst werden. Aber sowohl Hans B. Bauerfeind noch der heutige Hoteldirektor Marco Lange würden heute irgendwas anders machen. Ganz besonders wichtig ist den beiden die Zusammenarbeit mit Unternehmen aus der Region. Seit 2019 ist das Bio-Seehotel zertifizierter Partner der „Thüringer Tischkultur": ein Netzwerk aus Gastronomen, Hoteliers, Direktvermarktern, traditionellen Handwerkern aus Holz-, Glas- und Keramikproduktion.

Das Hotel arbeitet mit vielen Unternehmen aus der Region eng zusammen. Vom Ökohof Helmsgrün wird Bio-Käse und Rindfleisch bezogen. Der Hof wurde mit dem Tierschutzpreis für natürliche und artgerechte Haltung ausgezeichnet. Die Hofkäserei Büttner beliefert das Hotel mit Käse aus Handarbeit nach traditionellen Thüringer Rezepturen. Von einer Bioland Imkerei wird regionaler Honig von Streuobstwiesen bezogen.

Bio ist eine innere Haltung

Hans B. Bauerfeind ist selbst ein Genießer. Er erinnert sich an Zeiten, wo er sich mit Marco Lange, damals noch Küchenchef des Hotels, stundenlang über verschiedene Austern- und Gemüsesorten unterhalten konnte. Zuhause mit seinen Kindern hat er immer gerne gekocht. Das Gemüse wurde noch selbst angebaut, Tiere mit eigener Hand geschlachtet.

„Bio ist eine innere Haltung", so Hans B. Bauerfeind. Es geht darum gesünder zu leben, mit weniger Chemie auszukommen und den wahren Geschmack der Lebensmittel wiederzuentdecken. Saisonalität und Regionalität sind wichtige Stellschrauben bei der Auswahl der Bio-Lebensmittel und Gerichte seines Hotels. Die traditionelle Thüringer Küche steht dabei im Fokus. Durch die Gründung einer eigenen Bio-Fleischerei und Bäckerei hat er zudem die Möglichkeit, noch freier zu entscheiden, was auf den Tisch kommt, auf Kundenwünsche kann er leichter eingehen.

Bio hört jedoch nicht bei der Auswahl der Lebensmittel auf. Ökopapier, phosphatfreie Reinigungsmittel, Öko-Bettwäsche sind hier als einige wichtige Punkte in der Führung eines Bio-Hotels zu nennen. Bio hat keine Grenzen, stellt er fest, es gibt immer etwas zu verbessern. Die neuesten Entwicklungen holt sich Bauerfeind regelmäßig von Bio-Fachmessen.

MANOAH - Häuser am See

Das jüngste Projekt von Hans B. Bauerfeind und dem Hoteldirektor Marco Lange ist das Feriendorf „MANOAH". Es ist nicht nur ein Vorzeigeprojekt des nachhaltigen Tourismus, sondern auch eine Art Leuchtturmprojekt für die Region des Zeulenrodaer Meers, um Thüringen als Tourismusregion weiter zu stärken. Manoah bedeutet auf Hebräisch „Ort der Ruhe", „Gabe" oder „Geschenk" und steht für das Lebensgefühl der Ferienhäuser am See. Das Feriendorf besteht aus 21 Häusern im architektonisch puristischen Stil. Die chaletartigen Massivholzhäuser wurden aus hochwertigen Naturmaterialien gebaut. Es gibt 3 Haustypen von 60-80 m² für bis zu 8 Personen.

Darunter findet man auch 6 barrierefreie Häuser. Die Ferienhäuser wurden von der Firma Thoma aus Österreich nach dem eigens patentierten Bausystem Holz100 gebaut. Zum Bau der Häuser wurde sogenanntes „Mondholz" aus nachhaltiger Forstwirtschaft verwendet. Das Holz stammt von Bäumen, die unter Berücksichtigung des forstwirtschaftlichen Mondkalenders gefällt wurden.

Das Holz wird im Winter bei abnehmendem Mond kurz vor Neumond geschlagen. Dieses soll besonders stabil, haltbar, feuerbeständig und widerstandsfähig gegen Schädlinge sein. Die Wände wurden zudem durch ein Stecksystem und mithilfe von Holzdübeln verbunden. Auf Leim, Metall, giftige Chemie oder Holzschutzmittel kann dadurch verzichtet werden. Diese Häuser aus Massivholz sollen besonders gesundheitsfördernd und lebensenergiespendend sein.

Ein Leuchtturmprojekt für nachhaltigen Tourismus

Das Feriendorf wurde im Oktober 2020 eröffnet und bietet seinen Gästen eine traumhafte Lage. Von den Terrassen der Häuser hat man Seeblick, die umliegenden Wälder laden zu ausgedehnten Spaziergängen, Wandern und Fahrradfahren ein. Die Gäste der Ferienhäuser versorgen sich selber. Im sogenannten MANOAH-Markt wird es zukünftig alles geben, was das Herz begehrt: Brot, Brötchen, Grill-Pakete, regionale Spezialitäten oder Picknick-Körbe. Alles bio und möglichst plastikfrei. Darüber hinaus kann das Strandhaus „Da Rosario", die Patisserie Bergmann oder natürlich auch das Bio-Seehotel für kulinarische Ausflüge genutzt werden.

Das Feriendorf ist autofrei. Vor jedem Ferienhaus wurde ein anderer „Baum des Jahres" gepflanzt. Dieses Thema findet sich auch in der Deko und Gestaltung des jeweiligen Hauses wieder. Im Innenbereich wurde bei der Einrichtung auf möglichst natürliche Materialien zurückgegriffen, wie z. B. Schiefer, Naturstein und Holz. Sowohl beim Bau als auch bei der Innenausstattung wurde in allen Bereichen auf Umweltfreundlichkeit und Regionalität geachtet. 

Hans B. Bauerfeind ist ein Wegbereiter dafür, dass Zeulenroda seit 2019 als „staatlich anerkannter Erholungsort" gilt. Die Talsperre, die von Bürgern liebevoll als Zeulenrodaer Meer bezeichnet wird, ist inzwischen ein Urlaubsparadies für sanften und nachhaltigen Tourismus.

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