Dass nichts so beständig wie der Wandel ist, ist keine Neuigkeit. Aber dass jemand ein Hotel baut, das dazu dient, genau diesen Wandel wie in einem Reallabor zu testen – das ist revolutionär. So geschehen in Berlin. Hier ist seit März 2024 das MM:NT Lab Berlin zu finden, ein Kooperationsprojekt von Häfele und Adina Hotels Europe. Das Akronym MM:NT steht dabei für „moment in time“
Veränderungen passieren aktuell rasant und die Auswirkungen im Bau- und Hotelsektor wurden zuletzt deutlich spürbar. Hohe Zinsen, teure Grundstücke, eine zunehmende Regulatorik und knappe Ressourcen bremsen das Bauen. Gleichzeitig stehen große Kaufhäuser in Top-Lagen leer oder Büroflächen werden nicht mehr gebraucht.
Digitales entwickelt sich schnell und wird insbesondere von jungen Menschen völlig selbstverständlich genutzt. Und der Fachkräftemangel bildet sich auch in der Hotellerie zunehmend ab. Diese Gemengelage führte dazu, dass zwei Player aus unterschiedlichen Bereichen sich zusammen aufgemacht haben, neue Wege für die Hotellerie zu entdecken.
Digital, nachhaltig, minimalistisch
Adina Hotels Europe sind Teil der international tätigen australischen Gruppe TFE Hotels. Die Marke Adina steht dabei für stilvolles Apartment-Wohnen mit dem Service und den Annehmlichkeiten, die man von einem Hotel erwartet. Adina Hotels Europe haben sich mit Häfele, dem führenden Spezialisten für intelligente Beschlagtechnik, elektronische Schließsysteme sowie Beleuchtung und Vernetzung zusammengetan, um die Kernkompetenzen in den Bereichen Technologie und Hospitality zu vereinen.
Unter der Prämisse „digital first“ wurde mit MM:NT in Berlin am Hackeschen Markt ein Hotel Lab geschaffen, das neue Maßstäbe in den Bereichen Gasterlebnis, Raumeffizienz, Prozessoptimierung und Nachhaltigkeit setzt. Bei dem Reallabor handelt es sich um ein Serviced Apartment-Konzept, das sich auf Lösungen für Bestandsgebäude fokussiert. Es wird in einem fortlaufenden Betamodus arbeiten, das heißt durch kontinuierliches Feedback seiner Gäste entwickelt es sich ständig weiter.
Mit diesem agilen Ansatz der Hotelentwicklung können Hospitality-Produkte in Zukunft innovativer und attraktiver gemacht werden. Das MM:NT Berlin Lab konzentriert sich gezielt auf das, was für den modernen Reisenden wirklich wichtig ist. Es verzichtet bewusst auf alles Unnötige. Digitalisierung, Nachhaltigkeit und Minimalismus kommen gekonnt zusammen.
Kulisse für Momente
In Sichtweite zum Berliner Fernsehturm ist das MM:NT Berlin Lab an einem der hippsten Orte Europas, in Berlins zentraler Mitte zu finden. Sechs Zimmer zwischen 11 und 28 Quadratmetern Größe hält es auf einer Fläche von insgesamt 250 Quadratmetern bereit – jedes davon individuell gestaltet und mit einem ganz eigenen Charakter.
Die sechs Räume des MM:NT Berlin Lab sind mit einfach zu bedienenden digitalen, aber auch manuellen, platzsparenden Features ausgestattet. Darüber hinaus finden die Gäste gemeinschaftlich nutzbare Räume vor: zum Arbeiten, zum Entspannen oder für Geselligkeit, umgeben von Grün und natürlichem Licht. Das MM:NT Berlin Lab versteht sich selbst als „lebendiges, atmendes Hotel“ und Kulisse für Momente.
Digital first – maximale Freiheit für den Gast
Was es im MM:NT Berlin Lab nicht gibt – eine Rezeption, einen Fernseher oder einen Zimmerservice. Außer Housekeeping und einem Host, der alles managt, ist also kein Personal für den Betrieb notwendig. Ein starkes Argument auch für Hotelbetreiber. Dafür gibt es ein digitales Self-Service Modell und eine webbasierte mobile Concierge-App — entwickelt mit dem Ziel, den Hotelgästen maximale Gestaltungsfreiheit für ihren Aufenthalt zu geben.
Wann man ankommt, spielt keine Rolle. Man wünscht sich zusätzlich zum angebotenen Standard noch etwas mehr? Das ist jederzeit online zubuchbar per App. Lieber mehr Bett oder doch mehr Freiraum im Zimmer? Auch das ist in einigen Räumen individuell anpassbar. Die Concierge-App ermöglicht es den Gästen einzuchecken, auszuchecken, Räume und Möbeltüren zu öffnen, die Beleuchtung anzupassen, auf zusätzliche Angebote und Annehmlichkeiten zuzugreifen und mit dem Personal zu kommunizieren.
Ungewöhnlich: Das MM:NT Berlin Lab ging im April 2024 in einer Testphase zunächst mit ausgewählten Gästen an den Start. Ganz im Sinne des Labor-Gedankens konnten sie gegen ein ausführliches Feedback zum Hotel kostenlos wohnen. Um die Reisenden der Generation Z und der Millennials zu erreichen, erfolgte die Bewerbung via Social Media. Seit Juli 2024 hat das MM:NT Berlin Lab seine Türen für alle geöffnet. Rückmeldungen der Gäste fließen auch weiterhin in den ständigen Entwicklungsprozess der räumlichen und digitalen Hotelumgebung ein.
Ganzheitliche Konzepte mit durchdachten Prozessen für Betreiber und Gäste: Häfele Hospitality Solutions
Häfele – traditionell sehr geschätzt als Anbieter hochwertiger und raffinierter Beschlaglösungen für Hotel, Office, Klinik – hat in den vergangenen Jahren eine rasante Entwicklung gemacht. Heute bietet das Unternehmen seinen Kunden ein 360°-Angebot für die Gestaltung von Räumen und Möbeln. Wichtiger Teil der Entwicklung war der Aufbau einer eigenen Interior Design- und Planungsabteilung, die 2022 entstand: Häfele Hospitality Solutions (HHS).
„Damit eröffnen sich unseren Kunden maßgeschneiderte Lösungen, wenn es um die Gestaltung von vielseitig nutzbaren Hospitality Einrichtungen geht. Wir haben nun die internen Ressourcen, um Entwurfsplanung, Ausführungsplanung und bauliches Projektmanagement selbst abzuwickeln und Projektbeteiligte als Fachplaner zielgenau zu unterstützen. So können wir unsere Häfele Hotel Expertise – eine Kombination aus raffiniert gestalteter Möblierung, angepasster Beleuchtung und optimierter Abläufe - einbringen, und auch die beteiligten Architekten maßgeblich begleiten“, so Gregor Riekena, CEO von Häfele.
Licht und Raum – flexibel gestaltbar
Die neue Division Häfele Lighting hat die Gasträume mit einer sehr fein auf jedes Bedürfnis anpassbaren, differenzierten Beleuchtung samt smartem Connect Mesh System ausgestattet. Gleichzeitig ermöglichen die Beschlaglösungen von Häfele das individuelle Anpassen der Raumstruktur – beispielsweise über das Wegklappen des Betts und damit der Schaffung von zusätzlichem Platz.
Vom Türterminal Set über Deckenleuchten, Abfallsammler, Schiebetürbeschläge, Handtuchhalter, Möbelgriffe oder beleuchtete Badezimmerspiegel – zahlreiche Produkte aus dem Sortiment von Häfele kamen in Zimmern und öffentlichen Bereichen in einem wohldurchdachten Zusammenspiel zum Einsatz.
Gelungener Dreiklang mit Schließsystem, Wireless Online Struktur und Concierge-App
Über die räumlichen Aspekte hinaus war Häfele auch bei der Lösung der digitalen Prozesse maßgeblich beteiligt: „Wir haben digital zubuchbare Zusatzleistungen, unser „Häfele Box System“, entwickelt und implementiert. Damit sind den individuellen Gästewünschen von unserer Seite kaum Grenzen gesetzt. Je nach Betreiberangebot können sie sich Kaffeemaschine, Küchenutensilien, aber auch Dinge wie einen Bademantel oder eine Yogamatte dazu bestellen.
Diese einfach abrechenbaren Box-Leistungen ermöglichen dem Betreiber ein sehr attraktives und einzigartiges Angebot", so Dr. Thomas Leib, Leitung Hospitality Solutions bei Häfele, und weiter „In die von uns bereitgestellte Wireless Online Struktur und die Concierge-Web-App von Like Magic lassen sich sämtliche Check-in und Check-out-Prozesse, aber auch das Häfele Möbelschließsystem Dialock in den Zimmern integrieren.
Mit Like Magic kooperieren wir seit einiger Zeit erfolgreich im Markt. Die junge Schweizer Firma hat eine digitale Plattform entwickelt, die Anforderungen der Gäste und der Betreiber aus einer einzigen Web-App sicher und praktisch bedient.“
Das Leitmotiv: Gemeinsam den Wert von Raum maximieren
“Maximising the value of space. Together.” – so lautet das Häfele Leitmotiv und findet seine Umsetzung auf vielen Ebenen im MM:NT Berlin Lab: räumlich, aber auch in einem übergeordneten Sinn was die Themen Innovation, Entwicklungsprozesse in der Hospitality Branche und die Kooperationen mit starken Partnern angeht.
Erste Feedbacks der Gäste zum MM:NT Berlin Lab hat Häfele schon ausgewertet. „Die Marke MM:NT und der nachhaltige Ansatz kommen sehr gut an. Alle Räume, selbst die kleinen Zimmer mit minimaler Aussicht, finden großen Anklang. Mit seinem Pay-per-Use-Ansatz wird das Box-System als innovative Upgrade-Möglichkeit wahrgenommen. Stark nachgefragt waren beispielweise die Yoga-Matte und ein Steamer, zwei nützliche Accessoires, die nicht in jedem Koffer einen Platz finden.
Zudem wird die Einfachheit, mit der zusätzliche Leistungen zu buchen sind, sehr geschätzt. Die Quote der Gäste, die das Lab weiterempfehlen und auch im kommerziellen Betrieb wiederkommen wollen, liegt bei über 90%. Das freut uns sehr und lässt uns gespannt auf den weiteren Verlauf und zukünftige Rückmeldungen blicken“, berichtet Dr. Thomas Leib begeistert.