Interview zum Thema 'Investment Apartment Hotels' mit Matthias Niemeyer, Head of Development in Deutschland
Frage 1: Das Projekt Adina Frankfurt Messe wurde bereits vor Baubeginn vom Entwickler wieder verkauft. Ist das üblich?
Nein, das ist sogar sehr ungewöhnlich. Noch dazu wurde das Projekt an die DEKA, die Investmentgesellschaft des Sparkassenverbundes, verkauft und ging damit an einen sehr namhaften aber auch vorsichtigen Investor. Normalerweise werden Hotels erst mit Fertigstellung verkauft.
Sogenannte Forward Purchases sind bei Hotelinvestments selten. Umso mehr freuen wir uns über diesen Deal. Das macht nicht nur deutlich, dass gerade Apartment Hotels derzeit bei Investoren hoch im Kurs stehen, sondern auch, dass wir als australische Hotelkette im deutschen Markt angekommen sind.
Frage 2: Zeigt das auch einen steigenden Trend gegenüber Apartmenthotels generell?
Grundsätzlich kann man sagen, dass es immer eine Weile dauert, bis neue Segmente sich etablieren und als stabile Investments gelten. Gut beobachten konnte man das bei der Budget-Hotellerie. Bis vor wenigen Jahren wollten institutionelle Investoren nichts davon wissen, heute möchte jeder Motel One Hotels im Portfolio haben. Ähnliches stellen wir jetzt bei den Apartment Hotels fest. Den positiven Trend in diesem Segment spüren nicht nur wir.
Allerdings ist Adina derzeit für Investoren besonders interessant, da wir, anders als die meisten Anbieter, Pachtverträge anbieten. Das wird auch vorerst so bleiben. Wir werden in den nächsten Jahren eine klare aber solide Expansionsstrategie verfolgen und mit Hilfe von Pachtverträgen mit Drittinvestoren auf ca. 15 Hotels in Deutschland wachsen. Darüber hinaus werden wir aber auch weiter selbst investieren. Die 6 Hotels, die wir in Europa bislang managen, befinden sich alle im Eigentum der Gruppe.
Frage 3: Wie schätzen Sie das Wachstumspotenzial in dem Segment ein?
Hotelinvestments stehen derzeit hoch im Kurs. 2014 war ein Rekordjahr mit mehr als 3 Mrd. Euro Hotelinvestments in Deutschland. Die Hotellerie verzeichnet hier in den vergangenen fünf Jahren Übernachtungsrekorde in Folge; die deutsche Wirtschaft und das politische System werden als sehr stabil eingeschätzt. Deshalb interessieren sich mehr und mehr Investoren für deutsche Hotelimmobilien.
Insbesondere ausländische Investoren kennen das Segment der Apartment Hotels, das zum Beispiel in Australien 25 Prozent des gesamten Hotelmarktes ausmacht. In Deutschland reden wir von 1 bis 2 Prozent. Dieses Potential erkennen immer mehr Investoren. Hinzu kommt, dass Apartment Hotels sich auch in wirtschaftlich schwierigen Zeiten als sehr krisenfest erwiesen haben.
Auch Trendforscher sehen ein erhebliches Wachstumspotential für das Nischenprodukt. Das hat damit zu tun, dass in der öffentlichen Wahrnehmung das Thema der urbanen Nomaden und der damit verbundenen Flexibilität und Mobilität in den Arbeitsmärkten eine zunehmend wichtigere Rolle spielt. Und dafür ist das Konzept der Apartment Hotels perfekt geeignet.
Frage 4: Wie unterscheidet sich Adina von anderen Konzepten in der Apartment-Hotellerie?
Das Konzept wurde in Australien entwickelt und seit mehr als 25 Jahren getestet. Was Adina einzigartig macht, ist die Kombination aus Serviced Apartments und den Annehmlichkeiten eines 4-Sterne Hotels: 24 Stunden Rezeption, Bar und Restaurant, Tagungsbereich, Schwimmbad und Fitness-Studio. Unsere Apartments sind mit Küche - inklusive Herd, Mikrowelle, Geschirrspülmaschine und Kühlschrank - sowie einer Waschmaschinen-Trockner-Kombi und großzügigem Bad ausgestattet.
So bieten wir unseren Gästen volle Flexibilität: Sie können den Komfort und die Services eines Hotels nutzen, verfügen in ihrem Apartment aber auch über eine vollständige Ausstattung, um sich komfortabel selbst versorgen zu können. Damit steht Adina für das Premium-Segment der Apartment Hotels. Letztlich ist auch ein geeigneter Standort für uns ein wichtiges Unterscheidungskriterium. Adina setzt bei allen Projekten auf hervorragende Standorte in zentralen City-Lagen, wie man an unseren aktuellen Entwicklungen an der Frankfurter Messe oder in der Altstadt von Nürnberg sehen kann.