Hotels und der Klimawandel
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Hotels und der Klimawandel

23.08.2019 | Green Pearls GmbH

Der Klimawandel ist das Thema unserer Zeit und gerade das Reisen steht dabei immer wieder im Fokus. In den letzten Jahren hatten viele Menschen auf der ganzen Welt das erste Mal das Gefühl, dass sie den Klimawandel auch persönlich spüren. Studien bestätigen, dass der Klimawandel zum Beispiel Extremwetterlagen wie starke Hitze und Trockenperioden begünstigt. Wir haben unsere Partnerhotels auf der ganzen Welt gefragt, welche Veränderungen sie in ihrer Region bemerken

Korallengarten im Reethi Faru Resort / Bildquelle: © Reethi Faru Resort
Korallengarten im Reethi Faru Resort / Bildquelle: © Reethi Faru Resort

Gefährdete Korallenriffe auf den Malediven

Kleine Inseln wie die Malediven sind besonders vom Klimawandel bedroht: der steigende Meeresspiegel und beschädigte Korallenriffe, die die Atolle eigentlich schützen, stellen ernstzunehmende Bedrohungen dar. „Der Einfluss des Klimawandels wird insbesondere an unserem Hausriff deutlich, dessen Situation sich durch die Effekte von El Niño nur noch verschlimmert hat.", berichtet Smrutica, Meeresbiologin im Reethi Faru Resort.

„Die Korallenbleiche betrifft inzwischen mehr als die Hälfte der Korallen. Jeden Sommer, wenn die Temperaturen weiter ansteigen, werden wir mit den Auswirkungen auf die Korallenriffe konfrontiert. Man sieht, wie sie aufgrund der steigenden Wassertemperatur absterben, wie die eigentlich braunen, lebenden Korallen nach und nach heller werden und irgendwann komplett weiß sind."

Immer mehr Gäste würden sich nach den Auswirkungen des Klimawandels auf das Resort und das marine Ökosystem erkundigen, fügt Smrutica hinzu: „Ich werde sehr oft nach Klimawandel und Nachhaltigkeit gefragt, insbesondere seit der letzten Korallenbleiche. Zum größten Teil von Gästen, die sich der Problematik bereits bewusst sind, aber manchmal auch von solchen, die erst beim Tauchen die abgestorbenen Korallen sehen und dann nach den Gründen fragen."

Dürre, Hitze und neue Schädlinge im Schwarzwald

Rund um das Schwarzwald Panorama in Bad Herrenalb konnte das Hotel-Team in den letzten Jahren eine steigende Anzahl an Schädlingen beobachten, die aus wärmeren Regionen stammen und sich hier neben den heimischen Schädlingen ausbreiten. So sind die Pflanzen nicht nur der Dürre, sondern auch weiteren Gefahren ausgesetzt.

Aber auch ein weiterer Faktor spielt eine Rolle: Insbesondere in den beiden letzten Sommern führte die steigende Hitze bei Mitarbeitern wie Gästen zu Überhitzung, weniger Kraft und allgemeinem Unwohlsein. „Durch das eigene Erleben des Klimawandels gibt es vielleicht auch eine höhere Empathie gegenüber nachhaltigen Angeboten", erzählt Stephanie Schießl, Nachhaltigkeitsbeauftragte des SCHWARZWALD PANORAMA. „So steigt auch das Bewusstsein für die Wichtigkeit und Notwendigkeit von Nachhaltigkeit."

‚Friajes' im peruanischen Regenwald

Auch in Peru wird es immer wärmer und insbesondere an der Küste mit ihrem teils wüstenähnlichen, teils tropischen Klima verwischt der Übergang zwischen Sommer und Herbst stärker. Am deutlichsten aber fallen Änderungen in der Regenwaldregion rund um den Amazonas auf: „Während der Trockenzeit zwischen April und November gab es bisher lediglich zwei bis drei ‚friajes', inzwischen kommen sie nahezu jeden Monat.", erzählt uns Claire Andre von Inkaterra. Die ‚friajes' sind Kaltfronten mit Regen und starkem Wind, die von Patagonien kommend Temperaturen von circa 12-20°C mit sich bringen und in der Regel für drei Tage bleiben.

Von natürlicher Bewässerung über Klimatisierung bis zur Beschattung

Im Mawell Resort in Baden-Württemberg fallen vor allem die längeren Trockenphasen im Sommer auf. Dann findet eine geringere Fördermenge über den eigenen Brunnen statt, der auch für die Bewässerung des Naturteichs zuständig ist. Aber auch in der umliegenden Natur und im Wald zeigen sich Auswirkungen: So beginnen auch hier die Blüh- und Triebphasen aufgrund der warmen Winter früher, werden aber dann durch Frostphasen unterbrochen und sorgen so für Ertragsausfälle bei umliegenden Winzern und Landwirten.

Direkt auf den Hotelbetrieb wirken sich hier auch die Temperaturen aus: „Selbst bei derheutigen optimalen Bausubstanz mit Dämmung und Co. reichen diese Maßnahmen nicht mehr aus, um eine Erhitzung des Gebäudes zu verhindern. Durch den Klimawandel und die damit einhergehenden höheren Temperaturen erwartet der Gast allerdings ein klimatisiertes Hotelzimmer – Klimawandel hin oder her.", erklärt Julia Schneider vom Mawell Resort. „Zukünftige Investitionen müssen daher nicht nur in die Klimatisierung von Bestandsgebäuden getätigt werden, auch in weitere Beschattungsmöglichkeiten muss investiert werden."

Gemeinsames Engagement

Dieses Jahr hat die thailändische Insel Phuket eine der stärksten Dürren aller Zeiten erlebt, sodass gemeinsame Anstrengen aus Sicht des Keemala immer dringender werden. „Was viele von uns durch diese Erfahrung gelernt haben ist, dass wir nicht mehr damit zufrieden sein können, was wir schon alles im Sinne der Nachhaltigkeit gemacht haben. Wir müssen viel stärker noch Konsum reduzieren und Ressourcen schützen – egal ob dies durch neue Service-Standards oder innovative Initiativen geschieht.", bekräftigt Samornpun Somnam (Tarn), Executive Director des Keemala das Engagement.

So hat das Keemala von Anfang an auf eine Minimierung des Plastikmülls geachtet, Papierstrohhalme verwendet und beim Bau auf den Erhalt von Bäumen und die Verwendung von nachhaltigen Materialien gesetzt. Das Engagement soll in Zukunft aber noch vertieft werden: „Wir möchten in Richtung ‚Zero Waste' gehen. Wir haben unseren Bio-Garten erweitert und integrieren ihn in die Gästeerfahrungen. Dazu bieten wir Zero Waste Meetings und Retreats an und eliminieren Plastikmüll auch direkt an der Quelle, in dem wir mit Zulieferern zusammenarbeiten, die noch besser zu uns passen. Zusätzlich verwenden wir für die Dekoration nur noch natürliche und regionale Materialien um so den CO2-Fußabdruck weiter zu verringern.", so Tarn.

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