Der wiehernde EU Amtsschimmel verbietet Olivenöl Kännchen - angeblich, um schlechtes Öl von den Tischen der Restaurants zu verbannen. Kritiker meinen, die Industrie sei der Vater des Gedankens. Auch DEHOGA ist gegen die Reform der 'Durchführungsverordnung über die Vermarktungsvorschriften für Olivenöl'
Der wiehernde EU Amtsschimmel verbietet Olivenöl Kännchen - angeblich, um schlechtes Öl von den Tischen der Restaurants zu verbannen. Kritiker meinen, die Industrie sei der Vater des Gedankens. Auch DEHOGA ist gegen die Reform der 'Durchführungsverordnung über die Vermarktungsvorschriften für Olivenöl'
Wie das Handelsblatt und die 'Sueddeutsche Zeitung' (SZ) schon letzte Woche vermeldete, will die EU 'loses Olivenöl' auf den Tischen der Restaurants verbieten. Ab Anfang 2014 soll es nur noch versiegelte Einwegflaschen erlaubt sein. Wirklich bitter: Dann gehen die ganzen formschönen Menagen und Tischgestelle für Salz, Pfeffer, Öl und Essig in den Müll!
Am letzten Freitag hatte die EU, namentlich ein Gremium mit dem seltsamen Namen 'Einheitlicher Verwaltungsausschuss Obst und Gemüse' entschieden, dass auf den Tischen von Restaurants schon bald keine Kännchen mit Olivenöl mehr stehen dürfen. Nach der Neuregelung müssen Gastronomiebetriebe ab dem 1. Januar 2014 nur noch Einwegflaschen anbieten, die verschlossen und nicht nachfüllbar sein dürfen.
Angeblich soll der Verwaltungsakt gut für Verbraucherschutz sein: Damit werde sichergestellt, dass der Gast eines Restaurants kein minderwertiges Öl mehr bekommt, auch Hygienestandards werden missachtet. Damit die Verordnung Rechtskraft hat, fehlt nur noch der Eintrag ins Amtsblatt der Europäischen Union, der für den Monat Juni 2013 geplant ist.
Die Verordnung 'Durchführungsverordnung über die Vermarktungsvorschriften für Olivenöl' ist Teil eines Aktionsplans der EU, um das Image von europäischem Olivenöl zu fördern - die Europäische Union ist der Vertreter der größten Hersteller und Exporteure von Olivenöl weltweit.
Ab dem 01.01.2014 müssen auf Olivenölflaschen dann grundsätzlich Herkunft und Art des Öles lesbar ausgezeichnet werden. Komisch ist nur, warum es für Essigkaraffen und Tabascoflaschen keine Regelung gibt. Es liegt die Vermutung nahe, das die größten Ölproduzenten an der Sache gedreht haben: Deutschland warnte vor Lebensmittelverschwendung und Umweltverschmutzung durch Einwegbehälter. Zustimmung kam aus Italien, Portugal und Spanien, wo das Verbot schon besteht.
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