Völlig abgebrühter Straßenraub am Stettiner Bahnhof in Polen - Urlauber wird statt dem Koffer seine Börse los
Berlin, den 17.12.2018; Aktuell erreichte uns jetzt kurz vor dem 4. Advent die haarsträubende Begebenheit eines Straßenraubes aus dem aufstrebenden Urlaubsland Polen. Peter Reinders (Name von der Redaktion geändert) aus Berlin hatte einen individuellen Urlaub ohne Reiseveranstalter geplant und sich dann für eine Reise nach Lwiw - auf Deutsch Lemberg - in der westlichen Ukraine entschieden.
Lemberg ist eine schöne Stadt in dem architektonischen Stil der ehemaligen K&K Monarchie. Nicht umsonst wird sie auch als Klein-Wien bezeichnet. Der Ort ist bekannt für seine Schokolade und das gute Bier, im Sommer gibt es mehrere Festivals und Events, die den günstigen Hotelaufenthalt zu einem echten Urlaubs-Highlight werden lassen. So weit so gut.
Alter Wein in neuen Schläuchen: Die Täter lenken das Opfer geschickt ab
Die Rückfahrt der Reise findet über Stettin statt. Peter Reinders verbringt hier 2 Tage in einem schönen Hotel, durch einen Zugausfall nach Berlin muss er aber ein paar Stunden auf die nächste Abfahrt warten. In der späteren Rückschau erinnert noch, dass er das unsichere Gefühl hatte, beobachtet zu werden. Beobachtet zu werden von 3 Typen: der eine, der wesentlich größer ist als er selbst, kommt schließlich auf ihn zu und zieht seinen Hardcase-Trolley an den Teleskopgriffen vor ihm in die Höhe. Völlig verdutzt greift er nach oben, denn Reinders will ja seinen Koffer sicherstellen - und macht damit den entscheidenden Fehler. Inzwischen steht der zweite Typ des Trios hinter ihm und zieht seine Börse aus der hinteren Hosentasche, die nun frei zugänglich ist, denn Reinders hat ja vorn zu tun.
Dann lässt der Große von ihm und dem Koffer ab. Reinders glaubt nun zunächst, dass alles noch einmal gut gegangen ist, bis er entsetzt feststellt, dass man ihm das Portemonnaie geklaut hat. Anstatt zur Polizei zu gehen, leiht er sich ein paar Euro für die Rückfahrt von einer netten Polin.
Haftet die Hausratversicherung mit Außenversicherung?
Ihm wurde also die Geldbörse durch einen Raub entwendet. Die Hausratversicherung zahlt für den Raub der Brieftasche nur dann, wenn der Täter Gewalt angedroht oder angewendet hat. Ein einfacher Taschendiebstahl wird nicht ersetzt. Dies wäre dann ein Grenzfall - den er zu seinen Gunsten hätte entscheiden können, wenn er a) den Vorfall der polnischen Polizei gemeldet und b) glaubhaft hätte machen können, am besten über Zeugen, dass das Hochziehen seines Trolleys ein gewaltsamer Akt war.
Der 67-jährige Reinders ist nun erst einmal von seinen Alleingängen kuriert und will nächstes Jahr eine Reise planen mit einem Reiseveranstalter planen, denn mit höherem Alter sucht er mehr Sicherheit in einer Reisegruppe.
Weitere Hinweise zur Hausratsversicherung für die Anwendung außerhalb von Räumen
Die Außenversicherung erweitert die Hausratversicherung, wenn die versicherten Gegenstände nur vorübergehend außerhalb der Wohnung (nicht länger als 3 Monate) sind und vorher schon einmal in der eigenen Wohnung waren. Nur dann zählen diese Gegenstände auch zum Hausrat und zu dieser Art der Versicherung.
Erbeuten die Täter Bargeld, zahlt die Versicherung außerhalb von Safes und der Wohnung nur bis zu 1000 Euro.
Werden Hausratgegenstände aus einem Hotelzimmer durch einen Einbruch mit Diebstahl oder Raub entwendet und war dieser Raum vorschriftsmäßig verschlossen, haftet ebenfalls die Hausratversicherung.
Tipps
- Vergleiche von Hausratversicherungen mit Außenversicherung
Tags: Urlaub, Hausratsversicherung, Taschendiebstahl, Straßenraub, Verhalten, Versicherung