Das Hotel Lux, auch als 'Hotel des Schreckens' bezeichnet, ist bereits in vielen Biographien und Geschichtsbüchern erwähnt worden. Herbert Wehner, Walter Ulbricht, Wolfgang Leonhardt und viele andere übernachteten hier. Jetzt wurde aus der Tragödie eine Komödie namens 'Hotel Lux'
Das Hotel wurde 1911 als Hotel mit 300 Zimmern unter dem Namen 'Franzija' erbaut . Dann wurde es 1933 das Gästehaus des Komintern (Kommunistischen Internationale) und um zwei Stockwerke erweitert. Im Hotel Lux kamen die Emigranten unter, die vor den Nazis fliehen mussten.
Das Hotel Lux in Moskau als Falle
Doch hier kamen sei vom Regen in die Traufe, denn viele von ihnen kamen während des Großen Terrors unter Stalin ins Gefängnis oder in den Gulag. Tausende wurden Opfer dieses Terrors. andere machten nach dem Krieg Karriere, darunter Walter Ulbricht, Wilhelm Pieck, Herbert Wehner oder Marschall Tito.
Das Buch Hotel 'Lux - die Menschenfalle' wurde nun verfilmt und wird seit Oktober in den Kinos gezeigt. Auf den Fluren des 'Lux' herrschte eine Atmosphäre der Angst, erinnert sich die Autorin des Buches Ruth von Mayenburg. Ein konstruierter Verdacht oder ein dummer Witz reichten aus, damit man abgeholt wurde
Aber neben all dieser Tragik erzählt sie auch bizarre Hotelgeschichten und von der trickreichen Solidarität eines Großteils der Bewohner und von einem Hurenstrich, der vor dem Hotel bestand und der sich aus den Kreisen verarmter Frauen der 'entmachteten Klassen' rekrutierte.
Neuauflage 'Lux - die Menschenfalle'
Ergänzt wird die Neuauflage des erstmals 1978 erschienenen und mehrfach aufgelegten Buches der österreichischen Publizistin durch bislang unveröffentlichte Drehbuchnotizen des renommierten Filmemachers Heinrich Breloer ('Die Manns', 2001; 'Buddenbrooks', 2008).
Der Regisseur war im Winter 1991 mit Ruth von Mayenburg wieder nach Moskau gereist. Aus diesen Begegnungen mit der Stadt, mit dem Hotel und der Geschichte entstand damals das Dokudrama 'Wehner - die unerzählte Geschichte'. Der ehemalige KPD-Funktionär und spätere Vorsitzende der SPD-Bundestagsfraktion Herbert Wehner war von 1935 bis 1941 in Moskau und kehrte als einer der wenigen von den Verhören in den Dienstzimmern der Lubjanka ins Hotel Lux zurück.
Leander Haußmanns Komödie 'Hotel Lux' mit Michael Bully Herbig, Jürgen Vogel und Thekla Reuten in den Hauptrollen läuft derzeit in den Kinos und wurde auf dem Internationalen Filmfest in Rom mit zwei Preisen bedacht. Handlung des Films: Der Komiker und Stalin-Parodist Hans Zeisig (Michael Bully Herbig) muss 1938 mit falschen Papieren aus Berlin fliehen. Eigentlich träumt er von einer Karriere in Hollywood, doch er landet in Moskau und gerät in das berüchtigte Exilantenhotel 'Lux'.
Der sowjetische Geheimdienst verwechselt Zeisig mit dem abtrünnigen Leibastrologen Adolf Hitlers
So gerät der unpolitische Entertainer zwischen die Fronten blutiger Intrigen in Josef Stalins Machtapparat. Zu seiner Überraschung trifft Zeisig im „Lux“ auch seinen früheren Bühnenpartner, den jüdischen Hitler-Parodisten Siggi Meyer (Jürgen Vogel) und die niederländische Untergrundkämpferin Frida van Oorten (Thekla Reuten) wieder, die beide fest an das Gute im Kommunismus glauben. Für die drei Freunde beginnt ein Abenteuer auf Leben und Tod.
In dem Buch "Hotel Lux - die Menschenfalle" erinnert sich Ruth von Mayenburg an die Jahre 1938 bis 1945, die sie mit ihrem Mann Ernst Fischer unter dem Decknamen Wieden im 'Hotel des Schreckens' verbrachte.
Ruth von Mayenburg, Tochter eines adligen Bergwerkbesitzers, heiratete in den 1930er Jahren den Feuilletonredakteur der "Arbeiter-Zeitung" Ernst Fischer, musste nach ins Exil gehen und wurde in der Emigration Mitglied der KPÖ. Sieben Jahre lang bewohnte sie das Zimmer Nr. 271 im sechsten Stock des Hotels, das für unzählige Kommunisten aus aller Welt zur Menschenfalle wurde.