Anregungen für grünes Wirtschaften
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Anregungen für grünes Wirtschaften

11.09.2020 | Stefanie Klein

Das ökologische Engagement von Hotels spielt für immer mehr Gäste eine entscheidende Rolle. Häuser, die nicht mit entsprechenden Maßnahmen überzeugen können, verlieren wertvolle Neukunden an nachhaltige Mitbewerber. Ideen für grünes Wirtschaften im Hotel

Symbolbild Hotelzimmer / Bildquelle: Hotelier.de
Symbolbild Hotelzimmer / Bildquelle: Hotelier.de

Energie beziehen und sparen

Die Kosten für Strom sind immens. Im Schnitt ist von bis zu zehn Prozent des Gesamtumsatzes auszugehen. Wie bereits die 2016 veröffentlichten Handlungsempfehlungen des Deutschen Hotel- und Gaststättenverbands e.V. (DEHOGA) zum nachhaltigen Wirtschaften in Hotellerie und Gastronomie verdeutlichten, können sich Gewerbetreibende mit dem Austausch von energieaufwändigen Leuchtmitteln durch LEDs ein immenses Sparpotenzial zunutze machen.

In einem Rechenbeispiel zu einer Hotel-Lobby mit hundert 50-Watt-Halogenspots wurde beim Austausch durch 6-Watt starke LED-Sports eine jährliche Einsparung von über 4.900 Euro ermittelt. Hotels, die ihr Lichtmanagement noch immer nicht auf LEDs umgestellt haben, sollten dies schnellstmöglich nachholen. Nicht nur aus wirtschaftlichen Gründen, sondern auch, weil LEDs wesentlich langlebiger sind und eine bessere Ökobilanz aufweisen.

Tipp: Auch beim Kühlen von Lebensmitteln können Hotels große Energiemengen einsparen. Bereits die Nutzung energieeffizienter Kühlgeräte, das Einstellen optimaler Temperaturen und eine durchdachte Standortwahl der Gerätschaften tragen maßgeblich zu Reduzierung des Energiebedarfs bei.

Neben der möglichst nachhaltigen Verwendung von Energie ist der Stromversorger ein wesentlicher Faktor auf dem Weg zur nachhaltigen Ausrichtung des Betriebs. Schließlich trägt es nicht zum Umweltschutz bei, wenn der Bezug von Energie Atom- und Kohlekraft fördert. Stattdessen sollten Erneuerbare Energien unterstützt werden sowie deren Ausbau. Um Greenwashing zu meiden, also das Etikettieren als „Ökostrom“ von konventionellem Strom aus Atom- und Kohlekraftwerken, ist ein kritischer Blick auf die Ökostromanbieter beziehungsweise der Tarife ein Muss.

Vegan ausgerichtete Unternehmen sollten zudem Strom aus Erneuerbaren Energien kritisch hinterfragen, weil nicht jede Stromquelle ohne Tierleid auskommt. Während beispielsweise Wasserkraftwerke in das empfindliche Ökosystem von Flussläufen eingreifen und für zahlreiche Fische eine unüberwindbare Barriere darstellen, sterben jedes Jahr zehntausende Vögel und Fledermäuse, weil sie die Geschwindigkeit der Rotorblätter von Windrädern schlecht einschätzen können.

Wie sich veganer Strom identifizieren lässt, erklärt der Stromanbieter Vegan Strom online. Mit der Marke fokussiert die Berliner GreenStone Energy GmbH Energie ohne Tierleid. Der Tarif des Energieversorgers wird von der weltweit größten Tierrechtsorganisation PETA unterstützt.

Umweltfreundlich reinigen

Ob Geschirr, Textilien oder Mobiliar – in Hotels gibt es reichlich zu reinigen. Die Verwendung umweltfreundlicher Reinigungsmittel ist ein wichtiger Schritt Richtung Klimaschutz. Ökologisch abbaubare Produkte sind oft sogar besser für Allergiker und insgesamt hautfreundlicher. Das kommt sowohl Gästen als auch dem Personal zugute.

Wasser marsch, aber bitte mit Köpfchen

Hotels verschlingen jede Menge Wasser. Nicht nur das Brauchwasser für Dusche, WC, Waschbecken und Badewannen treibt den Verbrauch in die Höhe. Auch in Hotelküche, Mitarbeiter-WCs und den Waschküchen ist Wasser ein unverzichtbares Gut. Im gehobenen Sterne-Segment kommen komfortable Extras wie Saunen, Wellnessbereich und Pools hinzu. Über 500 Liter Wasserbedarf pro Übernachtung sind in 5-Sterne-Hotels durchaus denkbar, wie DEHOGA in der Umweltbroschüre bestätigt. Neben wassersparenden Duschköpfen sind durchdachte Aufbereitungsanlagen sinnvoll. Einige Beispiele:

  • Regenwassernutzung zur Bewässerung des Hotelgartens
  • Aufbereitung von Dusch- und Badewasser zur Verwendung für Toilettenspülungen
  • Nutzung von Waschmaschinen-Abwasser für WC-Spülungen

Wassersparende Waschmaschinen, Wasserzisternen und WC-Wasserstopper sind ebenso sinnvolle Maßnahmen, um den Verbrauch zu senken.

Müllvermeidung – zwingend notwendig für jeden Betrieb

Die Welt erstickt im Müll. Hotellerie und Gastronomie tragen wesentlich dazu bei, wenn sie nicht nachhaltig handeln. Betriebe, die sich gezielt für die Reduzierung des Abfalls stark machen, können große Veränderungen herbeiführen. Bereits der Verzicht auf Portionsverpackungen ist hilfreich, um pro Gast weniger Müll zu produzieren. Das kommt auch bei der Kundschaft gut an. Ob beim Honig am Frühstücksbuffet, der Seife im Zimmer oder der Sahne im Café. Auch die Verarbeitung von regionalen und saisonalen Lebensmitteln beugt Müllmassen vor. Vieles lässt sich direkt bei heimischen Erzeugern ohne Plastikverpackungen beschaffen.

Zertifizierungen für mehr Vertrauen

Grün ist nicht gleich nachhaltig. Leider werden Begriffe wie „Öko“ vielerorts missbraucht und dienen lediglich als Verkaufsargument. Echten ökologischen Mehrwert vermissen Gäste häufig und die Enttäuschung ist groß. Wer Kunden langfristig binden und zum Wiederkommen animieren will, muss mehr bieten als oberflächliche Aktionen. Transparenz versprechen seriöse Nachhaltigkeitssiegel. Dazu gehören:

  • The Green Key
  • EMAS
  • ISO 14001
  • Biosphere

Was diese Siegel im Detail repräsentieren, hat das Reportmagazin GEO in einem Beitrag zur grünen Hotelrevolution thematisiert.

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