„Sind von vornherein nicht sehr zuverlässig“ - Land Mecklenburg-Vorpommern glaubt nicht an Effektivität von Corona Schnelltests
Neue Entwicklung im Poker um das Beherbergungsverbots in Mecklenburg-Vorpommern. Aus der dem Oberverwaltungsgericht Greifswald vorliegenden Stellungnahme des Landes Mecklenburg-Vorpommern geht hervor, das man selbst nicht an die Effektivität der Corona Schnelltests glaube. Diese Tests seien „nicht sehr zuverlässig“ führt die vom Land Mecklenburg-Vorpommern beauftragte Anwaltskanzlei aus und lehnt einen Einsatz zur Aufhebung des Beherbergungsverbots ab.
„Ich kann mich da nur wundern“, sagt Oliver Roeber, vom Kutscherhaus in Sassnitz, „bisher schien der Test hierzulande eine Art Geheimwaffe zu sein“. Was für Schulen, Frisöre und Einkaufszentren gut genug ist, soll bei einreisenden Touristen nun auf einmal nicht mehr funktionieren? fragt sich Roeber, der gemeinsam mit 50 anderen Vermietern von Ferienwohungen gegen das Beherbergungsverbot in Mecklenburg-Vorpommern klagt.
„Es ist eine politische Schizophrenie“ sagt Rechtanwältin Dr. Katja Kleist, „wenn man überall den Einsatz von Schnelltest fordert, sich aber gleichzeitig weigert, diese für echte Öffnungsschritte aus der Krise einzusetzen“. Fast alle Argumente der Gegenseite wurden in den letzten Tagen durch die politische Realität eingeholt, so die Berliner Anwältin optimistisch.
Auch Wirtschaftsminister Harry Glawe (CDU) spricht sich mittlerweile für eine Entschädigung privater Betreiber von Ferienwohnungen aus, die seit fast einem halben Jahr ohne Einnahmen auskommen müssen. Diese Kehrtwende der Landeregierung sieht Anwältin Kleist als wichtiges Signal an das OVG in Greifswald. Im laufenden Prozeß um die Aufhebung des Beherbergungsverbots wird eine Entscheidung in den kommenden Tagen erwartet.