Kleine Erfrischung gefällig? Beim Paddeln auf der Pegnitz im Nürnberger Land gleitet man unter schattigen Bäumen hindurch und in sanften Windungen dahin. Eine kühle Brise begleitet Radfahrer, wenn sie am Wasser des Ludwig-Donau-Main-Kanals entlangfahren, der dieses Jahr übrigens sein 175. Jubiläum feiert. Wer den heißen Temperaturen ganz entfliehen will, taucht in die Unterwelt ein. In der Maximiliansgrotte in Krottensee bei Neuhaus a. d. Pegnitz herrscht eine konstante Temperatur von acht bis zehn Grad
Die Paddelstrecke von Rupprechtstegen nach Hohenstadt gilt als eine der schönsten Kanutouren Deutschlands. Je nach Können, Kondition und Pausen ist man zwischen drei und sechs Stunden unterwegs. „Die nicht fahrbaren Wehre können dank kurzer und gut begehbarer Tragestrecken umgangen werden“, erklärt Martina Fries von Nürnberger Land Tourismus. Meistens schlängelt sich der Fluss sanft dahin, vorbei an malerischen Dörfern, steil aufragenden Felsen und romantischen Flussauen.
Kurze Abschnitte mit flotter Strömung, kleinen Wellen und engen Kurven sorgen für ein wenig Abenteuer, können von Anfängern aber auch ausgelassen werden. Wer kein eigenes Boot hat, kann sich eines bei Anbietern in der Region ab 45 Euro leihen. „Wir bitten alle, die geltende Kanuverordnung und den Mindestpegel der Pegnitz zu beachten, damit die einzigartige Wasserlandschaft mit vielen teils seltenen Pflanzen und Tieren, wie Eisvogel und Biber, erhalten bleiben.“
Am Wasser unterwegs: Radtouren folgen den Flussläufen
Auch auf dem Rad kann man dem Pegnitztal folgen. Der gleichnamige 26 Kilometer lange Pegnitztal-Radweg ist dank ebener Wegführung am Wasser bzw. durch Flussauen perfekt für heiße Tagen und besonders für Familien mit Kindern geeignet. Sehenswertes findet man auf dieser Tour alle paar Kilometer, z. B. die über Neuhaus thronende Burg Veldenstein, das historische Scheunenviertel in Velden, das reizende Insel-Café in Vorra oder das Naturschutzzentrum Wengleinpark mit uralten Eichen und Salamanderweg in Eschenbach. Am südlichen Ende bei Hohenstadt hat die Strecke einen Anschluss an den Fünf-Flüsse-Radweg, der im Nürnberger Land u. a. am Ludwig-Donau-Main-Kanal entlangführt.
Hier ist man auf geschichtsträchtigen Pfaden unterwegs: Bereits zu Zeiten Karls des Großen gab es erste Versuche, die Europäische Hauptwasserscheide zwischen Main und Donau zu überwinden. 1825 unter König Ludwig I. begannen dann die konkreten Planungen für den Ludwig-Donau-Main-Kanal, der schließlich 1846 – vor 175 Jahren – eingeweiht wurde. Einkehr-Tipp: Der Biergarten Schleuse 35 bietet direkt an der Strecke herzhafte Schmankerl wie Bratwürste mit Sauerkraut, saure Zipfel, Käse und Rettich sowie Biere von verschiedenen regionalen Brauereien.
Konstant kühl: Die Maximiliansgrotte
Einfach abtauchen in die Unterwelt. Mit einer konstanten Temperatur von acht bis zehn Grad ist die Maximiliansgrotte in Krottensee bei Neuhaus an der Pegnitz der perfekte Hitze-Ausweg. In der 1878 erschlossenen Höhle werden regelmäßig Führungen durch einen Teil der über 1200 Meter langen Grotte angeboten. Gäste bestaunen Stalagmiten und Stalaktiten in bis zu 70 Meter Tiefe, die in tausenden von Jahren geformt wurden. Der „Eisberg“ ist mit sechs Meter Höhe der größte Tropfstein in ganz Deutschland. Gewaltig ist auch der „Leißnerdom“, hier sorgt ein Sonnenlicht-Einfall aus großer Höhe für ein spektakuläres Licht- und Schattenspiel.