Statiker sehen keine Risiken für befristeten Weiterbetrieb der alten Kultbar am Strand von St. Peter-Ording / Eröffnung des Neubaus voraussichtlich zur Wintersaison
St. Peter-Ording - Letzte Runde in der alten Strandbar 54° Nord. Nachdem die Statiker nach eingehender Prüfung grünes Licht für den Weiterbetrieb des legendären Pfahlbaus am Strand von St. Peter-Ording gegeben haben, steht der letzten Sommersaison nichts mehr im Wege. Die offizielle Genehmigung durch das Landesamt für Küstenschutz, Nationalpark und Meeresschutz (LKN) ist in Abstimmung. Zu Ostern soll die „alte“ Strandbar wieder in Betrieb sein. Der Probebetrieb ist bereits in Vorbereitung.
Aufgrund des sehr milden Winters haben sich Lage und Höhe der Kultbar seit den letzten Messungen im März 2023 kaum verändert. Im Prüfbericht des Ingenieurbüros Mohn aus Husum heißt es: „Die Kontrollmessungen zeigen, dass die Konstruktion unverändert sehr gut in der Lage war, den auf sie wirkenden Belastungen Stand zu halten. Insgesamt ist zu konstatieren, dass die Standsicherheit nicht gefährdet ist“.
Für den Tourismus in St. Peter-Ording sei das eine gute Nachricht, freut sich Tourismus-Direktorin Katharina Schirmbeck: „Die Strandbar 54° Nord ist kein normaler Gastronomiebetrieb, sondern ein Stück Zeitgeschichte an der deutschen Nordseeküste. Der Pfahlbau ist legendär, der Besuch für viele unserer Gäste ein Muss“.
Während der alte Betrieb ein letztes Mal seine Pforten öffnet, schreitet der nur 245 Meter weiter östlich liegende Neubau zügig voran. Nächste Schritte sind der Einbau der Pfähle für die Treppen und den Lastenaufzug, die Fertigstellung der ersten beiden Treppen sowie das Hochziehen der Wände im Erdgeschoss. Das Richtfest soll im Frühsommer stattfinden, die Inbetriebnahme unter Fortführung des Traditionsnamens ist für den Beginn der Wintersaison geplant.
„Es deutet derzeit alles darauf hin, dass wir einen nahtlosen Übergang von der alten zur neuen Strandbar haben werden“, ist Schirmbeck zuversichtlich. Dass der neue Pfahlbau mitten im Nationalpark und Weltnaturerbe Wattenmeer mehr als 200 Meter landeinwärts errichtet wird, ist den klimatischen Veränderungen geschuldet. Die Wasserkante am Ordinger Strand rückt jedes Jahr rund acht Meter näher.
Folgt man aktuellen Berechnungen auf Grundlage der Veränderungen der vergangenen fünf Jahre, wäre der Bau auf Stelzen an seinem neuen Standort voraussichtlich mindestens 20 Jahre sicher und seine Standhaftigkeit gewährleistet. Der Landesbetrieb für Küstenschutz, Nationalpark und Meeresschutz Schleswig-Holstein hatte sich für den Standort ausgesprochen. Das Restaurant kann an dem neuen Standort ganzjährig betrieben werden.