Es hat schon etwas, das wie ein Raumschiff anmutende Top-Hotel am Rhein. Hotelier.de hat sich dort umgeschaut und ‚nebenbei' ein hochinteressantes Gespräch mit einem der z. Zt. prominentesten Typen der Hotellerie, Carsten K. Rath, geführt
Arbeitgeber des Jahres, Hotel des Jahres (weltweit), Bestes Deutsches Event Hotel, Mipim Award - Immobilien Oscar; diese (kleine) beeindruckende Auswahl an Auszeichnungen aus den letzten Jahren heimste das Kameha (hawaiisch:'der Einzigartige', ‚der Besondere') Grand Bonn ein. Dass diese Prämierungen von Fachleuten und Gästen nicht einfach so zustande gekommen sind, davon konnte sich Hotelier.de vor Ort überzeugen.
Das Kameha Grand Bonn Hotel
Das Kameha Grand Bonn ist von außen ein Augenschmaus: Der Eingangsbereich mit riesigen, glockenähnlichen Leuchten begrüßt einen schon von weitem außergewöhnlich. Die Glocken sollen einen Versammlungsort für viele Menschen symbolisieren und den Gast willkommen heißen. Einmal um das Haus gegangen, hat man das Gefühl, daß hier ein schickes Raumschiff mit Blick auf den Rhein gelandet ist. Dass es sich dabei um ein Raumfahrzeug zum Wohlfühlen handelt, wird einem später schnell bewusst. Moderner, aber nicht kühler Baustil aus der Feder des bekannten Architekten Karl-Heinz Schommer stammend.
In der Lobby angekommen erwartet einen nicht nur natürlich freundliches Personal, sondern auch die Stage Bar & Lounge, ein stylischer Treffpunkt nicht nur für Hotelgäste. Hier kann der Gast entspannt z. B. einen Cocktail oder eine beeindruckende Auswahl an Tee genießen. Bei Müdigkeit durch den Cocktail geht es ins Schlafgemach, welches fein und einladend eingerichtet ist. Beeindruckend u.a. der Blick auf den Rhein, das Bett mit einschaltbarem Mond in Lichtform, was eine gemütliche Helligkeit schafft und die formschöne Nasszelle.
Die Energie für das dort benötige Warmwasser (auch für Heizung, etc.) wird mittels einer Geothermal Anlage gewonnen, welche dafür sorgt, dass der Energiebedarf bis zu 70 % natürlich gedeckt ist. Nachhaltigkeit ist im Kameha also nicht nur ein Lippenbekenntnis, sondern Teil der Philosophie. Das Innendesign des Hotels stammt von Marcel Wanders, der es in faszinierender Weise geschafft hat, die wesentlichen Merkmale der Corporate Identity überall sichtbar zu machen: Ob Teppiche, Lampen, Sessel, Vorhänge, Wände, Badutensilien, alles hat die ausladende Blume in sich.
Gespräch mit Carsten K. Rath
In der Zino Platinum Cigar Lounge, wo erlesene Zigarren genossen werden, traf Hotelier.de also auf Carsten K. Rath, den Gründer der Lifestyle Hospitality & Entertainment Management AG (gegründet November 2008) und somit auch des Kameha Grand in Bonn. Seine Karriere liest sich wie das Who ist who der internationalen Hotellerie (nur ein Auszug): stellvertretender Direktor Grande Roche Hotel in Kapstadt, beteiligt an Eröffnungen wie dem Hotel Adlon in Berlin und dem The Ritz-Carlton Naples oder Direktor im The Bentley Kempinski London. 2010 kam mit dem Kameha Grand die Rückkehr an seinen Schulstandort Bonn, was aber nach eigenen Worten tatsächlich ‚Zufall' war.
Ein Termin folgt dem nächsten, 3-4 Tage in der Woche sitzt er im Flieger und trotzdem erlebt man einen angenehm entspannten Carsten K. Rath. Seine Philosophie sei, so Rath, "Was hat mein Gast davon?". Dies werde jedem Mitarbeiter mit auf den Weg gegeben, das ist die Grundausrichtung in den Häusern von LH&E. Der Autor dieses Artikels hat diese Mentalität in jedem Teil vom Kameha spüren können, jeder gesehene Mitarbeiter ging genau dieser Philosophie nach.
Dass es in der Hotellerie und Gastronomie bis zu 45 % Ausbildungsabbrecher gibt, kann Carsten Rath für das Kameha nicht bestätigen. Im Gegenteil: Die Mitarbeiter sind gerne dort. Sie bekommen natürlich einen Werterahmen gemäß dem Corporate Behavior, können sich in diesem aber frei bewegen.
Ständige (interne) Fortbildung, sehr gute Aufstiegsmöglichkeiten, flache Hierarchien, alle wohlklingenden Phrasen werden im Bonner Luxushotel tatsächlich erfüllt. Dadurch sei man nicht nur ‚Arbeitgeber des Jahres 2011' geworden, sondern Mitarbeiter die doch gekündigt hätten, kamen später in großer Anzahl wieder an die alte Wirkungsstätte zurück, so Rath. Einen auf den ersten Blick profanen Tipp hat der Welt reisende Unternehmer, der bis auf Australien schon auf jedem Kontinent gearbeitet hat, für jeden, der in der Hotellerie oder Gastronomie seine Karriere beginnen möchte: Er sollte Menschen wirklich mögen.
Carsten K. Rath hält dies für die erste Frage, die sich jeder stellen sollte: Mag ich mit Menschen viel Kontakt haben, bin ich bereit, mir jederzeit die Frage ‚Was hat mein Gast davon?' zu stellen? Wenn nicht, müsste man es sich überlegen, ob die Branche die richtige für einen ist. Wie geht es mit der LH&E Group weiter, was ist die nächste Zeit noch geplant? Nach Carsten Rath sind auf Sicht einige Hotelprojekte geplant, u.a. das Kameha Bay Portals auf Mallorca (geplante Eröffnung 2013), das Kameha Grand Zürich, das K-STAR Hotel Hamburg und das Kameha Resort Luang Prabang in Laos (alle Eröffnungen 2014 geplant). Letzteres ist im Übrigen Rath's Lieblingsplatz: Dort strahlt die Natur Frieden, Ruhe und etwas Urgewaltiges für ihn aus.
Fazit:
Carsten K. Rath steht mit der LH&E Group und deren Fortentwicklung also noch relativ am Anfang, aber so wie wir ihn kennengelernt haben, werden auch die nächsten Projekte dem Kameha Grand Bonn in einem Punkt gleichen: Es werden Hotels sein, wo der Besucher spürt, auch hier wird von den Beschäftigten nach dem Grundsatz 'Was hat mein Gast davon' gehandelt...
Tipp
Herausgeber:
Hotelier.de / Sascha Brenning
sb@hotelier.de
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