Privatsphäre im Hotelzimmer - warum sie immer mehr abnimmt
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Privatsphäre im Hotelzimmer - warum sie immer mehr abnimmt

08.09.2022 | André Görlitz

Modische Einrichtungen, offene Räume und viel Platz, um sich wohl zu fühlen: So kennen wir das Hotelzimmer, in dem wir einige Zeit unseres Lebens verbringen. Doch immer mehr Hotels setzen bei der Gestaltung ihrer Räumlichkeiten zusätzlich auf mehr Freiheit. Räume ohne Türen, Toiletten ohne separate Bäder und einiges mehr sorgt bei immer mehr Hotelgästen für Verwirrung. Doch warum fehlt eigentlich in zahlreichen Etablissements die gewohnte Privatsphäre?

Symbolbild Hotel / Bildquelle: Hotelier.de
Symbolbild Hotel / Bildquelle: Hotelier.de

Warum bauen Hotels auf Zimmer ohne Privatsphäre?

Es gibt immer wieder Momente im Leben, die wir doch lieber allein verbringen möchten. Da wäre zum Beispiel der Toilettengang, der nicht unbedingt mit dem Partner, der besten Freundin oder den Eltern stattfinden muss. Natürlich gibt es Personen, die dieser Vorgang nicht stört, doch die meisten setzen eher auf Privatsphäre.

In vielen Hotels ist das Bad von den restlichen Räumen eines Hotelzimmers abgetrennt. Es besteht also kaum die Gefahr, dass Außenstehende den privaten Bereich stören. Allerdings folgen immer mehr Hotels einem fragwürdigen Trend. Sie gestalten Badezimmer luftiger und offener. Türen aus Glas oder mit Spionspiegelfolie versehen sowie Räume, die ohne Tür auskommen, scheinen sehr interessant zu sein. Es gibt sogar Angebote, in denen die Dusche mitten im Zimmer steht – ohne separaten Raum versteht sich. Frei, ohne Vorhänge, Türen oder irgendeine Abschirmung fällt der Blick entweder auf das Bett, den Fernseher oder die Fenster. Noch unabhängiger kann es sich kaum leben lassen.

Für Einzelpersonen, die einen Raum kurzzeitig bewohnen, mag diese Maßgabe sicherlich nicht unbehaglich erscheinen. Doch vor anderen Personen muss das eine oder andere Geschäft nicht unbedingt vollzogen werden. Was nun vielleicht für einige prüde wirken mag, verbinden andere schlichtweg mit fehlender Intimität. Da erscheint das Türschild „Bitte nicht stören!“ fast höhnisch. Allerdings keimt in diesem Kontext die Frage auf: Warum gehen Hotels diesen Schritt und vollziehen in dieser Hinsicht Einsparungen? Seit einiger Zeit tendieren verschiedene Hotels dazu, diverse Zimmer moderner wirken zu lassen.

Dazu bleiben teure Wände fern und werden höchstens durch Glasscheiben oder einen Balken ersetzt. Die Idee: Durch die neue Sichtweise wirkt der Raum nicht nur größer, sondern ist futuristischer gestaltet. Ob in der Dusche, in der Wanne, auf der Toilette oder beim Auflegen von Make-up vor dem Spiegel – die restlichen Hotelräumlichkeiten bleiben immer im Blick. Jedoch fühlt sich beim Anblick dieser Zimmer nicht jeder Gast direkt wohl – auch wenn vermehrt Social Media Influencer auf diesen neuen Trend schwören.

Wohnen in neuartigen Hotelzimmern verspricht nicht immer Erholung

Viele Hotelgäste suchen die Räume während Geschäftsreisen auf, andere, um Urlaub zu machen. Dieser soll eigentlich der Erholung dienen. Doch bei einer Vielzahl von Gästen stellt sich dieser Passus nicht ein. Vor allem Doppelzimmer mit zwei Bädern, die keine Wände offerieren, fühlen sich alles andere als heimelig an. So manches Hotelzimmer mit Design-Einfluss schafft viel eher Unmut. Vorbei sind schließlich die Zeiten von schalldichten Türen und gelegentlicher Privatsphäre.

Dem Toilettengang kann niemand entgehen und auch die Körperhygiene muss vor aller Augen vollzogen werden. Selbst Ehepaare, die sich schon seit Jahrzehnten kennen, wünschen sich dann und wann ein wenig Ruhe, die zumindest im Bad verbracht werden kann. Es gibt somit viele Menschen, die sich in solchen Hotelzimmern nicht wohlfühlen und ihren Urlaub entsprechend anders vorgestellt haben.

Dabei gibt es sie bestimmt: Die hartgesottenen Gäste, die gern in diesen Räumen wohnen und alle Gegebenheiten so hinnehmen, wie sie sind. Während diese Gruppe derweil noch recht überschaubar bleibt, gilt für andere Urlaubsplaner: Kontrolliert bei der Buchung am besten vorab das Hotel und überprüft, welche Zimmer zur Verfügung stehen. Für einen gelungenen Urlaub, der abschließbare Badezimmertüren und somit ein wenig Privatsphäre bietet.

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