Markus Krebs ist Deutschlands beliebtester Witzeerzähler. Als seine Events im vergangenen Jahr pandemiebedingt flach lagen, hat er zwischenzeitlich umdisponiert – und eine eigene Kneipe in seiner Heimat Duisburg-Bissingheim eröffnet
„Kommt 'n Comedian inne Bar...“Was tun, wenn man Tag für Tag Termine und Auftritte absagen muss? Man eröffnet eine Kneipe! So oder ähnlich muss es bei Markus Krebs abgelaufen sein. Neben Comedian, MSV-Ultra ist er nun auch frischgebackener Gastronom.
Vor allem das Kneipensterben hat ihn dazu bewegt: „Ich bin seit jeher ein Kneipenkind und glaube deshalb auch zu wissen, dass diese Orte einen wichtigen Platz in unserer Gesellschaft haben“, erklärt der Comedian und zeigt auf den Tresen. „Das ist weiterhin ein sehr aktuelles Thema und ich hoffe einfach, dass die Kneipenkultur künftig wieder erstarken kann. Und indem ich selbst einen Laden betreibe, kann ich sogar noch einen Beitrag in meiner Heimatstadt leisten.“
Natürlich hat Krebs aber auch andere Gründe gehabt, eine Kneipe zu eröffnen. Im „Zum Hocker“ nimmt der 50-Jährige Anderem seine Podcasts auf, schmeißt Comedy-Veranstaltungen – und bekommt dort sogar Stoff für das eigene Programm. Denn: „Gute Dönekes (Witze) hörste nur in der Kneipe“, sagt Krebs und lacht. „Da bleibt es gar nicht aus, dass man auch auf neue Ideen gebracht wird.“
Die digitalste Kneipe im Pott
Krebs' Kneipe läuft dabei lange nicht so urig und herkömmlich, wie man es vielleicht im ersten Moment denken könnte. Denn eine ganze Reihe der Prozesse laufen bei ihm in erster Linie nur digital: „Ich bin ja selbst in so 'nem Alter, in dem man eigentlich so gar nicht wirklich weiß, dass Digitalisierung so einfach sein kann“, witzelt Krebs. Unter Anderem die Jobplanung läuft bei ihm vollständig digital: „Wir legen die jeweiligen Jobs auf unserer Website an und unsere Mitarbeiter können sich dann selbst für die jeweiligen Jobs eintragen, das macht's ziemlich unkompliziert und flexibel für alle.“
Es gibt aber auch ein ganz besonderes Highlight für die Gäste im „Zum Hocker“: Auf jedem der 40 Tische klebt ein QR-Code über den die Gäste auf die Speisekarte kommen und mit ihrem Smartphone zwischen KöPi bis Flammkuchen wählen und auch direkt bestellen und bezahlen. Die Bestellungen landen dann an der Theke. „Das machen wir alles über unseren wayter. Die Gäste haben da einen Heidenspaß dran.“, erzählt Krebs und scherzt: „Das macht es vor allem auch für uns als Betreiber einfacher: Mein Steuerberater zum Beispiel hört jetzt gar nicht mehr auf mich zu umarmen.“
Die Planungen für seine Kneipe hat Krebs zusammen mit Managerin und „Zum Hocker“-Mitgeschäftsführerin Stefanie Sauer in der 'düstersten' Corona-Zeit, Anfang Dezember 2020, begonnen. Seit Ende Mai durften sie ihre Kneipe dank der sinkenden Inzidenz in Duisburg öffnen – genug Zeit also, um sich vorab für das große EM-Public Viewing dort einspielen zu können.