Parallel zur Entwicklung und Umsetzung der neuen Corporate Identity der Living Moments hat die Münchner Hotelgruppe Living Hotels in den vergangenen zwei Jahren in Zusammenarbeit mit Green Globe eine Strategie für gelebtes Nachhaltigkeits-Management erstellt und auf den Weg gebracht. Im Zuge des aufwendigen Zertifizierungs-Prozesses wurden die ersten Häuser in München, Frankfurt, Düsseldorf und Berlin ab Frühjahr letzten Jahres mit dem Siegel versehen. Zu Anfang Juni diesen Jahres ist die kettenweite Zertifizierung sämtlicher 16 Häuser in Deutschland und Österreich erfolgreich abgeschlossen
Mit dem Commitment zu Green Globe als erstes Zertifizierungs- und Leistungsverbesserungs-Programm zur kontinuierlichen Steigerung der wirtschaftlichen, sozialen und ökologischen Nachhaltigkeit in der Reise- und Tourismusbranche, hebt Living Hotels sein Engagement im Feld des bewussten und ressourcenorientierten Wirtschaftens für seine Mitarbeiter und Gäste auf eine sichtbare und auch meßbare Ebene.
Dazu Lorenz ter Veen, Chief Operating Officer bei Living Hotels, der den Prozess initiiert und von Beginn an begleitet hat: "2013 haben wir begonnen durch Europa zu reisen, um uns anzusehen, was in der Hotellerie möglich ist. Wir wollten in jede Richtung nach vernünftigen, überzeugenden, beständigen Ideen mit grüner Note suchen und haben sie auch gefunden. Denn immer wieder ist uns Green Globe begegnet. Immer wieder waren wir überrascht, wie begeistert uns die Mitarbeiter von ihrem Engagement erzählten und wie hoch die Identifikation bzw. Motivation war, sich selbst Ziele zu stecken, dabei überprüfbar zu sein und von Jahr zu Jahr besser zu werden."
Der Grund für das hohe Maß an Akzeptanz und Begeisterung auf Mitarbeiterseite liegt dabei in der Freiwilligkeit und dass Green Globe Ansätze fördert, die aus dem Unternehmen selbst heraus entstehen - unabhängig ob Auszubildender oder Hoteldirektor. Jede Idee für die soziale Verantwortung, für die Umwelt und gegen die Wegwerfkultur zählt gleich. "Diesen Grundgedanken fanden wir schlicht grandios", so ter Veen "und so haben wir 2017 unsere Zusammenarbeit mit Green Globe begonnen. Dabei haben wir gemerkt, dass wir durch den Prozessplan und den permanenten Austausch mit dem Green Globe-Auditor was wann zu tun ist, uns leichter tun, uns selbst zu messen und auch schlicht effizienter in der Umsetzung sind."
Und umgesetzt wurden bis dato eine ganze Menge Maßnahmen: sowohl kettenübergreifend als auch in Form von individuellen Projekten in Eigenregie einzelner Häuser und einem langfristig angelegten Unternehmens Engagement auf übergeordneter Ebene.
- In sämtlichen Living Hotels und der Unternehmenszentrale fließt 100% Ökostrom.
- Für alle Dienstreisen und die Fernwärmeabnahme der Hotels samt Zentrale wird die CO2 Bilanz ermittelt und im Gegenzug entsprechende Klimaschutzprojekte unterstützt, wie z.B. mit der Organisation MyClimate. Im Rahmen dieser Zusammenarbeit wurden Effizienzkocher für Dörfer für das Regenwaldprojekt Kakagega ermöglicht und derzeit Aufforstungsprojekte unterstützt. Darüber hinaus werden auch Kooperationen mit regionalen Initiativen angestrebt.
- Für alle Mitarbeiter und Gäste sowie in den Wellnessbereichen gibt es ab diesem Jahr nach und nach Purezza, ein System, das aus Wasser erstklassiges Tafelwasser macht - still und mit Kohlensäure in Glasflaschen - um Transportwege und Energiekosten bei der Flaschenherstellung einzusparen.
- Kaffee kommt nur noch fairtrade in die Tasse, Coffee to go Becher und Plastiktrinkhalme sind für alle Zeiten passé.
- Zum Frühstück gibt es keine verpackten Lebensmittel mehr auf dem Tisch und dem Buffet. Palmöl-Produkte sucht man weitestgehend vergebens. Dafür wird über ausgewählte Partner "Krummes Obst und Gemüse" für die neu eingeführten Saftpressen bezogen. Bio-Lebensmittel, die frisch aber nicht schön genug für den Einzelhandel sind und sonst auf den Feldern verkommen würde.
- Druckmittel und Kopierpapier sind bereits weitestgehend und bald kettenweit auf Recyclingpapier umgestellt. Statt Batterien gibt es wiederaufladbare Akkus.
- Für die rund 500 Mitarbeiter von Living Hotels werden neben den von jeher bestehenden familien- und mitarbeiterfreundlichen Arbeitsumfeldern und der Hauspolicy der offenen Türen und offenen Ohren, kontinuierlich und gezielt neu entwickelte, innovative Förder-und Persönlichkeits-Programme ins Leben gerufen.
- In den einzelnen Häusern reichen die Ideen und Maßnahmen von protokollierten Fahrgemeinschaften und organisierten Garbage-Good bye-City Touren für Mitarbeiter, Gäste und Bürger der Stadt über eigene Bienenvölker und die Anpflanzung von bienenfreundlichen Blumen auf den Hoteldächern bis hin zum Auffangen des Regenwassers zur Gartenbewässerung, Baumpatenschaften und das Anlegen von Kräutergärten der Hotelteams für Mitarbeiter und Gäste.
- Abgerundet wird die unternehmerische Achtsamkeits-Strategie über das Membership und das Engagement des Gesellschafters und Living Hotels CEO, Max Schlereth bei Salzburg Global Seminar: eine gemeinnützige Organisation, die 1947 als "intellektueller Marshall-Plan" von drei Harvard-Studenten ins Leben gerufen wurde, mit dem bis heute gültigen Ziel, "to challenge current and future leaders to shape a better world". Dies geschieht einerseits durch das Zusammenbringen von Menschen aus den verschiedensten Fachgebieten mit zur Weltbühne und dem Zeitgeist passenden, thematisch aktuellen Seminaren sowie durch Diskussionen und Vorträge zum Gedankenaustausch. Ansätze, die eins zu eins von der großen gesellschaftlichen Bühne in das Feld der Hotellerie übertragbar sind.
Allesamt kleine und große Maßnahmen, die eines gemeinsam haben: die Unternehmens-Performance noch signifikanter zu verbessern, weil diese drei Säulen unverhandelbare Kernthemen der Jetztzeit und der Zukunft sind und auch für Mitarbeiter, Gäste und Kunden eine immer wichtigere Rolle spielen, wie Lorenz ter Veen weiß: "Die Anzahl der Business sowie Privat-Reisenden, die ihre Hotelauswahl danach treffen, die Welt nicht nur zu entdecken und zu bereisen, sondern sie dabei zu bewahren, nimmt sukzessive zu. Das bestätigen uns unsere Mitarbeiter, das merken wir bei den Direktbuchungen.
Und bei diversen Firmen ist der CO2 Footprint mittlerweile zu einem festen Bestandteil des Reisemanagements geworden. Noch bietet zwar keiner der bekannten OTA´s einen Filter für nachhaltiges Reisen, aber das ist nur eine Frage der Zeit, um dem zunehmenden Kundenkreis, der mit gutem Gewissen reisen möchte, konkrete Lösungsansätze im Feld der Unterkunft zu bieten."