Diese 6 Hotels haben sich verwandelt
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Diese 6 Hotels haben sich verwandelt

02.11.2022 | Hotelier.de

Die Hotelbranche hatte nicht zuletzt durch die Corona-Pandemie in den letzten Jahren weltweit mit enormen Herausforderungen zu kämpfen. Manche Eigentümer nahmen den Kampf um die Existenz des Hotels auf und versuchten, sich den Trends der Zukunft zu stellen. Andere Herbergen wurden abgerissen oder zu einer kostenlosen Herberge für Flüchtlinge. Wir stellen Ihnen 6 Hotels weltweit vor, die sich einer großen Verwandlung unterzogen haben

Liebesbier Hotel, Restaurant & Bar / Bildquelle: Hotelier.de
Liebesbier Hotel, Restaurant & Bar / Bildquelle: Hotelier.de

Hotel „Amtsgerichts Blick“ als Impfzentrum genutzt

Lediglich zu einer kurzfristigen Verwandlung, die sich vor wenigen Jahren jedoch kaum jemand hätte vorstellen können, kam es für das Hotel „Amtsgerichts Blick“ in Oppenheim am Rhein. Im Rahmen der Corona-Pandemie waren Hotels für Gäste lange Zeit geschlossen und auch nach dem Ende der Lockdowns war die Nachfrage nach Übernachtungen gering. Deshalb musste die Branche ihren eigenen Weg gehen. So entschloss sich Hotelchefin Andrea Weisrock, das Gebäude für die Verwandlung in ein Impfzentrum zur Verfügung zu stellen. Damit wollte die Leiterin des Amtsgerichts Blick einen aktiven Beitrag leisten, wie sie dem Südwestrundfunk mitteilte.

In 6 Zimmern wurden Menschen aus der Umgebung von Ärzten geimpft, sodass das Hotel bei der Impfkampagne der Bundesregierung und des Bundeslandes Rheinland-Pfalz mithelfen konnte. Durch die hohe Impfbereitschaft der Bevölkerung und die milderen neuen Corona-Varianten hat das Niveau von Übernachtungen in Rheinland-Pfalz nach Angaben der Landesregierung inzwischen fast wieder die Zahlen von 2019 erreicht. So haben sich die Anstrengungen des Hotels „Amtsgerichts Blick“ gelohnt und die Herausforderungen des Corona-Virus konnte man überstehen.

Liebesbier Urban Art Hotel mit einzigartigen Zimmern

Das Liebesbier Urban Art Hotel in Bayreuth zeigt bereits mit seinem Namen, dass es sich nicht um eine gewöhnliche Herberge handelt. Der Gebäudekomplex, in dem neben dem Hotel ein Restaurant und eine Brauwerkstatt untergebracht sind, setzt auf modernes Ambiente und unterstützt Künstler, sich frei auszudrücken. In den Zimmern des Hotels durften sich mehr als 60 Künstler mit Graffiti, Collagen oder Stickereien auf den Wänden verewigen und Farbe in den Hotelalltag bringen. Die einzigen Vorgaben laut Hotelchef Sebastian Wenk: „…keine Gewalt, keine Diskriminierung“. Nicht nur auf den Zimmerwänden, sondern auch in der Lobby lassen sich einzigartige Kunstwerke entdecken.

Wer ein ähnliches Graffiti möchte, kann über QR-Codes den Namen der Künstler erfahren und ein eigenes Kunstwerk in Auftrag geben. Das Hotel setzt voll auf den Trend zur Digitalisierung, sodass das Einchecken der Gäste ohne Personal über eine App abgewickelt werden kann. Ähnliche Zusammenschlüsse von Graffiti-Künstlern gibt es auch in anderen deutschen Städten wie bei der Agentur GRAFFITIARTIST in Hannover. Damit können Unternehmen als auch Privatpersonen einzigartige Graffitis umsetzen, die Aufmerksamkeit erregen.

City Centre Motel wird zu temporären Ateliers für Künstler

Von der Liebe zur Kunst der Eigentümer des City Centre Motels profitiert die Künstler-Szene im kanadischen Vancouver. Der neue Besitzer des Motels benötigt noch Jahre für die Planungen und Genehmigungen zur neuen Struktur des Gebäudekomplexes. In der Zwischenzeit soll das frühere City Centre Motel in temporäre Ateliers für Künstler umgewandelt werden.

Dies hat Vorteile für den Eigentümer, der keine größeren Umbauten an den Zimmern vornehmen muss und dennoch Einnahmen erzielen kann. Die Künstler wiederum haben die Chance auf erschwingliche Ateliers, die im Rest der kanadischen Stadt durch die große Nachfrage auf dem Immobilienmarkt praktisch nicht vorhanden sind. Dabei wird erwartet, dass die Künstler-Ateliers in Vancouver für bis zu 3 Jahre verfügbar bleiben.

Hotel Extended Stay Suites wird in Luxus-Wohnungen verwandelt

Die Bevölkerung des Bundesstaates Arizona in den USA ist in den vergangenen Jahren weiter gestiegen, wovon vor allem die Metro-Region rund um die Hauptstadt Phoenix profitieren konnte. Nur wenige Kilometer von Phoenix liegt die Stadt Scottsdale entfernt, die sich durch niedrigere Preise sehr attraktiv zeigt. Mit fast 250.000 Einwohnern unterlief auch Scottsdale einem starken Bevölkerungszuwachs, sodass zusätzlicher Wohnraum benötigt wird. Eine Anlaufstelle für wohlhabende Käufer soll das ehemalige Hotel „Extended Stay Suites“ bieten, das nach einem Umbau 85 luxuriöse Apartments beherbergen soll.

Bereits Anfang 2023 sollen die Bauarbeiten abgeschlossen und die Immobilien schnell bewohnbar sein. Während die Umbauten in Luxus-Apartments eine dauerhafte Verwandlung des Hotels in Privatgebäude darstellen, setzen viele Hotels zunehmend auf Apartments für Gäste. Bei einer Buchung erhalten Sie eigene kleine Wohnungen, die als Serviced Apartments vermarktet werden. Dort profitieren Sie von der Privatsphäre einer Wohnung, können jederzeit ausziehen und von den Annehmlichkeiten des Hotels wie Zimmerservice profitieren. Für die Hotels lohnen sich die Apartments durch höhere Preise und eine bessere Auslastung im Vergleich zu den regulären Zimmern.

Hotel Beira als Herberge für Flüchtlinge

Das Hotel Beira in der gleichnamigen Stadt im afrikanischen Staat Mosambik wurde 1954 als Luxus-Hotel eröffnet, als das Land noch unter der Kolonialherrschaft von Portugal stand. Kurz vor der Unabhängigkeit 1975 kam es jedoch zur Schließung des Hotels, da nicht genügend Gäste für einen weiteren Betrieb anreisten. Während des anschließenden Bürgerkriegs in Mosambik wurde das Hotel Beira als Unterbringungsort für Soldaten bis zum Ende des Konfliktes genutzt.

Als Herberge dient das Hotel Beira in Mosambik zwar weiterhin, doch Zuflucht finden inzwischen vor allem Flüchtlinge in dem verlassenen Gebäude. Ein englischsprachiges Video des Fotografen Amilton Neves Cuna zeigt das frühere Luxus-Hotel und dessen Bewohner heute. Schätzungen gehen von etwa 1.000 Menschen aus, die als „Squatter“ in den mehr als 100 Zimmern des Gebäudes wohnen. Ohne fließendes Wasser oder Elektrizität ist die Gefahr des Ausbruchs von Krankheiten jedoch hoch und die meisten Bewohner leben in größter Armut.

Hotel International macht „Stasi“-Vergangenheit vergessen

Immer noch als Hotel fungiert das Hotel International in Magdeburg, das seit der Ersteröffnung jedoch große Veränderungen erfahren hat. 1963 eröffnet, hielten sich im Inter-Hotel auch zahlreiche Gäste aus dem Ausland auf, sodass das Objekt schnell zum Ziel des Ministeriums für Staatssicherheit (MfS oder „Stasi“) wurde. Mitarbeiter wurden zum Bespitzeln von Gästen gezwungen und heimlich Mikrofone in den Zimmern installiert. Dadurch wollte sich die DDR mehr Druckmittel und Erpressungsmaterial sichern.

Den Aufschwung in der Region Magdeburg nach der Wende, der durch eine sehr gute Verkehrsanbindung begünstigt wird, hatte die Maritim Hotelgesellschaft ein Stück vorhergesehen. Die Immobilienpreise in Magdeburg sind in den vergangenen dreißig Jahren stark gestiegen, während man Anfang der 90er-Jahre noch Schnäppchen finden konnte.

Kurz nach der Wiedervereinigung erwarb die Unternehmensgruppe das alte Hotel, riss das Gebäude jedoch vollständig ab. Ein kompletter Neubau steht seit der Eröffnung 1995 an der Stelle des alten Inter-Hotels in Magdeburg. Das neue Hotel International wurde vor allem im Hinblick auf die Architektur moderner gestaltet, aber auch die Erinnerungen an die Aktionen der „Stasi“ sollten gelöscht werden.

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