Fachkräftemangel wird Wachstumsbremse für den Deutschlandtourismus
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Fachkräftemangel wird Wachstumsbremse für den Deutschlandtourismus

12.07.2018 | DIHK - Deutscher Industrie- und Handelskammertag e. V.

Die Hauptreisezeit steht vor der Tür, doch nicht bei allen Unternehmen in der Tourismusbranche sorgt das für gute Stimmung. Die aktuelle DIHK-Tourismusumfrage zeigt: Während Reiseveranstalter und -büros sowie die Kongresswirtschaft beste Geschäfte für die Sommersaison erwarten, ist das Gastgewerbe eher verhalten

Geht die Sonne im Deutschlandtourismus mangels Fachkräften unter? / Bildquelle: Hotelier.de
Geht die Sonne im Deutschlandtourismus mangels Fachkräften unter? / Bildquelle: Hotelier.de

Verbraucher in Konsumlaune – Gastgewerbe sorgt sich

Die Betriebe insbesondere in den Küstenregionen schätzen die Aussichten deutlich schlechter ein als im Vorjahr. Und das trotz insgesamt steigender Gästezahlen in Deutschland: Nach dem erneuten Rekordjahr 2017 gab es auch im Frühjahr bereits wieder fünf Prozent mehr Übernachtungen als im Vorjahreszeitraum. Die Sorgen um die Nachfrage bleiben auf niedrigem Niveau. Die gute Beschäftigungssituation und steigende Löhne stützen zudem die Konsumlaune der Verbraucher.

Der Fachkräftemangel trübt jedoch die Aussichten vieler Betriebe. 73 Prozent der Hoteliers und 77 Prozent der Gastronomen sehen ihn als Hauptrisiko für ihre Geschäftsentwicklung. Sie sorgen sich darum, ob Gäste künftig überhaupt noch bedient werden können. In der Liste der Risiken für die wirtschaftliche Zukunft steht der Fachkräftemangel beim Gastgewerbe damit ganz oben, gefolgt von den Arbeitskosten.

Fachkräfteoffensive starten und betriebliche Ausbildung stärken

Die im Koalitionsvertrag vereinbarte Fachkräfteoffensive für die Tourismusbranche ist also dringend notwendig. Mit ersten konkreten Maßnahmen sind nun zunächst die Bundesländer in Vorlage gegangen: In der Wirtschaftsministerkonferenz wurde Ende Juni ein Zehn-Punkte-Plan zur Fachkräftesicherung im Gastgewerbe beschlossen. Bayern hat zudem einen Antrag zur steuerlichen Förderung der betrieblichen Ausbildung in den Bundesrat eingebracht, der nun in den zuständigen Ausschüssen beraten wird.

Er sieht vor, dass Unterkunft und Verpflegung, die vom Arbeitgeber kostenfrei gestellt werden, komplett steuer- und sozialabgabenfrei bleiben sollen. So könnte die betriebliche Ausbildung – vor allem in ländlichen Räumen – tatsächlich gestärkt werden. Voraussetzung: Die Umsetzung in den Betrieben kann einfach geleistet werden und bringt keinen großen Bürokratieaufwand mit sich.

Engpässen mit einem Maßnahmenbündel begegnen

Die Initiativen aus den Bundesländern sind wichtige Bausteine, die aber allein nicht ausreichen werden. Sie werden ergänzt von zahlreichen Aktivitäten der Branche und der IHKs – unter anderem zur Steigerung der Ausbildungsqualität, der Vereinbarkeit von Familie und Beruf, der Integration von Geflüchteten und der Beschäftigung älterer Arbeitnehmer. Zusätzlich ist es aber notwendig, die Zuwanderung in gastgewerbliche Berufe zu erleichtern, denn nur mit inländischen Arbeitskräften lässt sich der Engpass aktuell nicht beheben.

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