Die Auswirkungen der Blockchain für die Hotel- und Tourismusbranche
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Die Auswirkungen der Blockchain für die Hotel- und Tourismusbranche

27.04.2018 | Hotelier.de

Kryptowährungen sind "in", rund um den Bitcoin entstand sogar ein regelrechter Hype inklusive berauschender Kurshöhenflüge. Doch nach jedem Rausch folgt immer eine Phase der Ernüchterung und Besinnung, nun fragt sich nicht nur die Hotelbranche: Was lässt sich Sinnvolles mit der Blockchain anfangen? Wird das digitale Geld in unserem Gewerbe eine Zukunft haben?

Bitcoin sicher? Man weiß es nicht
Bitcoin sicher? Man weiß es nicht

Mittlerweile haben weit mehr als 1.000 verschiedene Kryptowährungen den Markt erobert, der Bitcoin steht also alles andere als allein da. Zu den zahlreichen neuen Währungen zählt beispielsweise der Ether, ein Zahlungsmittel, das der Smart-Contracts-Plattform Ethereum angehört. Über Ethereum werden nicht nur elektronische Wahlen abgewickelt, sondern dort laufen auch Crowdfunding-Aktionen und andere kryptobasierte Prozesse ab. Und natürlich gibt es noch viele weitere Anwendungsbereiche für Kryptowährungen!

Vor Kurzem gab Rakuten, eines der zehn größten Internetunternehmen der Welt, bekannt, den Rakuten Coin zukünftig für sein 9 Milliarden Dollar schweres Bonusprogramm nutzen zu wollen. Ziel ist es, auf diese Weise die Konkurrenz wie Amazon, Ebay und Co. auszustechen. Ein Anwendungsgebiet, welches nicht nur im eCommerce Zukunft besitzt, sondern auch Reward-Programme in unserer Branche revolutionieren könnte.

Erwähnenswert ist außerdem der chinesische NEO Coin, der die genannten Smart Contracts noch ein bisschen weiterträgt und zur Transaktion realer Wirtschaftsgüter wie Rohstoffe, Aktien und Immobilien dient. Dabei führt der NEO einen digitalen Identitätsnachweis nach kryptografischem Muster durch: Der Besitzer verifiziert sich durch Gesichtserkennung, Sprachmustererkennung oder Fingerabdruck, auch sein Eigentum erhält eine virtuelle Erkennungsmarke.

Das viel umjubelte Startup Ripple möchte sogar einen Marktplatz für monetäre Transaktionen aufbauen, der dank des XRP Coins beinahe gebührenfrei funktioniert - auch für Hotelbuchungen. Hieraus wird eines klar ersichtlich: Diese Technologie bietet viele verschiedene Verwendungsmöglichkeiten. Doch wie können Hotels weiterhin von der Blockchain profitieren?

Die A&O Hotels and Hostels machen es vor

Sie bieten Ihren Gästen die Option an, auf der Homepage mit Bitcoins zu zahlen. Der Vorteil: Das Geld ist ohne viel Federlesens in Sekundenschnelle beim Hotelier, ohne dass ein externer Dienstleister dazwischengeschaltet wird. Eine Bank und ein reguläres Konto sind für diese Transaktion nicht nötig, es entstehen überschaubare Transaktions-Gebühren.

Für das Hotel bedeutet dies eine sichere Zahlung, denn eine Rückbuchung durch den Kunden ist nicht möglich: Eine hervorragende Basis also, um feste und verlässliche Reservierungen zu gewähren. Aufgrund der aktuellen Unbeständigkeit des Bitcoin-Kurses setzt die Hotelkette allerdings darauf, das eingehende digitale Geld so schnell wie möglich in Euros umzutauschen.

Die Gäste des Wiener Hotels Schani dürfen auch im hoteleigenen Shop und an der Bar mit Bitcoins zahlen

Ein Two-Way-Automat in der Lobby ermöglicht den schnellen Erwerb und Verkauf des virtuellen Zahlungsmittels. Der Hotel-Inhaber Benedikt Komarek beobachtet, dass die Menschen sich zunehmend für den Automaten und den Handel mit Bitcoins interessieren: "Wir sehen Kryptowährung als Zahlungsart der Zukunft."

Das Blockchain Hotel in Essen widmet sich komplett dem Thema Kryptowährungen, denn hier mieten sich die Gäste nicht hauptsächlich ein, um dem Ruhrgebiet einen Besuch abzustatten, sondern sie möchten möglichst viel zum besagten Thema erfahren. Denn es handelt sich um ein monothematisches Tagungs- und Schulungshotel, in dessen Konferenzräumen sich alles allein um die Blockchain dreht. Workshops, Meetups Seminare und Vorträge sollen das Wissen um die Kryptotechnologie so weit wie möglich streuen!

Kryptowährungen auf dem Hotelsektor zu nutzen, ist also längst keine reine Zukunftsmusik mehr

Die ersten Vorreiter haben ihre Chance ergriffen und die Technologie in ihr Gesamtkonzept integriert. Neben den bereits genannten Zahlungsvorgängen für Kost und Logis lässt sich die digitale Währung auch dazu nutzen, gebührenfrei Zusatzangebote wie Wellness-Anwendungen und vom Domizil organisierte Ausflüge zu buchen. Natürlich besteht auch die Möglichkeit, ein eigenes Krypto-Bonusprogramm auf die Beine zu stellen, mit attraktiven Rabatten und Sonderangeboten für Stammkunden. Vielleicht lohnt sich auch die Anschaffung eines Two-Way-Automaten, denn hierbei handelt es sich bislang um seltene Einzelstücke, die großes Interesse auf sich ziehen.

Es ist in jedem Fall damit zu rechnen, dass der Krypto-Sektor weiter an Fahrt aufnimmt und kein kurzfristiger Hype bleibt. Die Technologie bietet einfach zu viele Vorteile, um schnell wieder vom Markt zu verschwinden und in Vergessenheit zu geraten! Darum gilt es, so bald wie möglich mit den Planungen für den eigenen Einstieg ins Blockchain-Geschäft zu beginnen und individuelle Geschäftsmodelle zu erschließen.

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