Wirtschaftliche Kennzahlen durch Corona im Gastgewerbe
Kostenlose Anfragen an unsere Lieferanten stellen und Preisinformationen erhalten

Wirtschaftliche Kennzahlen durch Corona im Gastgewerbe

11.01.2021 | Wolfgang Ahrens Hotelier.de

Wirtschaftliche Kennzahlen, die Folgen für das Gastgewerbe in Deutschland für 2021 und 2022 haben

Leipzig ist die Boom Town Deutschlands
Leipzig ist die Boom Town Deutschlands

Gesamtwirtschaftliche Lage Deutschland

Deutschland hat ein 2019 ein Bruttoinlandsprodukt von 3,44 Billionen Euro erwirtschaftet, 2020 schlägt ein Rückgang -5,1 Prozent zu Buche. Für das Jahr 2021 erwarten die Wirtschaftsfachleute ein Plus von 3 %.

44,848 Millionen gewerblich Beschäftigte übten 2020 eine gewerbliche Tätigkeit aus, für 2021 werden 44,878 Millionen prognostiziert. Dies ist die positive Basis für alle folgenden wirtschaftlichen Kennzahlen. Wenn sich dies in etwa bewahrheitet, wird dieser Trend die Binnennachfrage nachhaltig untermauern - Quelle und mehr Information Sachverständigenrat der Wirtschaft. Wirtschaftliche Kennzahlen zu Österreich lesen Sie unten.

Airbnb-Buchungen

Laut Airbtics stiegen die Airbnb-Buchungen bis Ende Februar 2020 für Deutschlands größte Städte zunächst leicht an. Ab Mitte März 2020 blieben jedoch Airbnb-Buchungen aufgrund des Ausbruchs der Corona-Pandemie bis Anfang Mai 2020 weitestgehend aus. So lag das Wachstum von Airbnb-Buchungen am 10. Mai 2020 für München bei 6,7 Prozent und für Hamburg bei 6,9 Prozent. Quelle Airbtics.

Beliebteste Reiseziele Vergleich Deutschland Sommer 2019 und 2020

Im Jahr 2020 konnte der ADAC zwischen Mai und September insgesamt rund 345.000 Anfragen zu verzeichnen. Davon entschieden sich circa 33 Prozent der Reisenden für die Destination Deutschland. Im Jahr 2019 lag dieser Anteil noch bei knapp 30 Prozent. Aufgrund der Corona-Krise waren Inlandsreisen im Jahr 2020 besonders beliebt - Quelle ADAC.

Beliebteste Reiseziele im Winter 2020/21 für Ferienhäuser

Durch die Corona-Krise haben Urlaube in Deutschland im Jahr 2020 deutlich an Beliebtheit gewonnen. Dies zeigt sich auch an der Anzahl von Suchanfragen für Ferienhäuser und -wohnungen, die deutsche Urlauber auf HomeToGo (gleichzeitig Quelle) im Jahr 2020 im Vergleich zum Vorjahr gebucht haben. Für die Wintersaison 2020/21 wurde für Norddeutschland eine Steigerung von fast 800 Prozent an Suchen im Vergleich zur Wintersaison 2019/20 verzeichnet.

Hotel- und Gastgewerbe in Deutschland

Gemäß einer Umfrage für wirtschaftliche Kennzahlen lagen die durchschnittlichen Umsatzverluste der Branche (Hotellerie und Gastronomie) im Zeitraum von Januar 2020 bis Juli 2020 bei rund 60 Prozent. Bezogen auf das ganze Jahr rechnen die Betriebe mit einem Umsatzrückgang im Schnitt von circa 51,0 Prozent - Quelle DEHOGA.

Bis zum August 2020 hatten rund 65 Prozent der gastgewerblichen Unternehmen in Deutschland Soforthilfen vom Land beantragt, 12,2 Prozent nahmen KfW-Unternehmerprogramme in Anspruch. Quelle DEHOGA.

Am stärksten von der Krise ist wohl der Bereich Partyservice und Catering betroffen, hier werden für das Jahr 2020 Auftragsausfälle von 90 Prozent erwartet. 30 Prozent der Unternehmen haben Insolvenzprobleme.

Circa 30 % der Unternehmen des Hotel- und Gastgewerbes in Deutschlands gaben im September 2020 an, dass die von Bund und Ländern geleisteten Überbrückungshilfen im Zuge der Corona-Krise weniger als 40 Prozent ihrer laufenden Fixkosten decken könnten. Ein weiteres Drittel der Befragten konnte dazu bislang noch keine Einschätzung treffen.

Wofür wird mehr, wofür wird weniger ausgegeben?

Für Reisen wollen die Konsumenten weniger ausgeben (-29 Prozent). Für Lebensmittel hingegen wollten die Verbraucher im September bis Oktober 2020 ca. 12 Prozent mehr ausgeben. Ungebrochen ist der Kauf-Hype für Hygiene-Produkte, siehe Procter & Gamble unten - Quelle Deloitte.

Resümee für wirtschaftliche Kennzahlen der Hoga mit Ausblick für 2021 und 2022

Die Zunahme der Umsätze des Gastgewerbes in Deutschland war von 2011 bis 2019 real von mindestens 06 % bis 0,9 % und nominell von 0,8 % bis 3,9 % gekennzeichnet gewesen - Quelle Statistisches Bundesamt.

Die Jahre 2020 und 2021 sind für die Hoga Jahre des Rückgangs. Im Oktober 2020 nahm die Zahl der Übernachtungen in Beherbergungsstätten in Deutschland rund 27 Prozent gegenüber dem Oktober 2019 ab (Quelle Wirtschaftliche Kennzahlen des Statistischen Bundesamtes). Speziell für die Hotellerie bedeutet dies einen Rückzug internationaler Investoren. Eine Ausnahme bildet hier das Segment der Serviced Appartements, die sich auch während der Corona-Krise wie die Ferienwohnungen einer großen Nachfrage erfreuten.

Die Lage des Gastgewerbes wird sich im Laufe des Aprils 2021 aller Wahrscheinlichkeit nach Aufhebung des Lockdowns verbessern, sodass die Wertschöpfung mit Nachhol-Effekten eine bessere Auslastung als im Vergleichsmonat des Jahres 2020 resultiert.

Eine Prognose des Kompetenzzentrums für Tourismus des Bundes (Quelle) analysiert den Binnentourismus, der sich im Jahr 2022 wieder komplett erholt haben soll, und zwar auf dem Niveau des Jahres von 2019. Für die deutsche Hotellerie und Gastronomie wird demnach auch 2022 als Jahr der Coronawende angesehen.

Wirtschaftliche Kennzahlen für das Reisen weltweit: 2022 wird der internationale Tourismus voraussichtlich 75 Prozent des Umsatzes des Basisjahres 2019 erreicht haben.

Quellen Wirtschaftliche Kennzahlen

1. Sachverständigenrat der Wirtschaft https://www.sachverstaendigenrat-wirtschaft.de/
2. Quelle Airbtics. https://airbtics.com/ 
3. Quelle ADAC https://www.adac.de/news/urlaub-auto-ziele-corona/
4 +5. DEHOGA https://www.hotelier.de/hotellerie/hotelgewerbe/gastgewerbe-deutschland-kaempft-ums-ueberleben 
6. Quelle Deloitte https://www2.deloitte.com/
7. Quelle Statistisches Bundesamt https://www.destatis.de/DE/Presse/Pressemitteilungen/2020/02/PD20_052_45213.html
8. Quelle Statistisches Bundesamt https://www.destatis.de/DE/Presse/Pressemitteilungen/2020/12/PD20_492_45412.html 
9. Quelle Kompetenzzentrum Tourismus des Bundes https://www.kompetenzzentrum-tourismus.de/

Weitere wirtschaftliche Kennzahlen für Österreich und Deutschland nachrichtlich

Kumulierter Verlust des Bruttoinlandsprodukts (BIP) durch die Corona-Krise in Österreich von Kalenderwoche 12 bis 53/2020 (16. März 2020 bis 3. Januar 2021): Nach der 53. Kalenderwoche 2020 am 3. Januar 2021 belief sich der geschätzte kumulierte Verlust des Bruttoinlandsprodukts (BIP) durch die Corona-Krise in Österreich seit dem 16. März 2020 auf insgesamt -29 Milliarden Euro gegenüber dem Vorjahr. Damit vergrößerte sich der Verlust in der zurückliegenden Woche um weitere 800 Millionen Euro.

Produkte und Dienstleistungen Deutschland: Eine Umfrage des DIHK (Deutscher Industrie- und Handelskammertag e. V.) ergab im November 2020, dass 51 Prozent der befragten Unternehmen Auswirkungen des Coronavirus auf ihre Geschäfte durch weniger Nachfrage nach den Produkten oder Dienstleistungen spüren. 13 Prozent der befragten Unternehmen spüren hingegen keine negativen Auswirkungen der Corona-Pandemie auf ihre Geschäfte. Quelle: https://www.dihk.de

Nachrichtensammlung zu den wirtschaftlichen Auswirkungen von Corona ständig aktuell beim Statistischen Bundesamt und speziell für die Hotellerie und Gastronomie.

Statistiken zu Corona und dem FMCG-Markt: Umsatzveränderung von Procter & Gamble (P&G) + 10 %. Quelle https://s1.q4cdn.com/

Tipps

Interessant: Statistisches Bundesamt, Hoga

Andere Presseberichte